Emmerich. In der Emmericher Christuskirche fand eine Willkommensveranstaltung für Menschen statt, die aus der Ukraine nach Emmerich geflüchtet sind.

Der Angriff von Russland auf die Ukraine, nötigte viele Bürger zur Flucht. Die Brutalität des Krieges zwang die Menschen, Heimat und Verwandte zurückzulassen. Mit tiefem Mitgefühl und bedingungsloser Hilfsbereitschaft empfingen viele Emmericher die vertriebenen Ukrainer in der Stadt.

Auf einer Willkommensveranstaltung in der Christuskirche versammelten sich am Dienstag rund 100 Geflüchtete, um Antworten auf ihre Fragen zu erhalten. Darunter hauptsächlich Frauen und Kinder.

Hoffnung auf ein Ende des Krieges in der Ukraine

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„Krieg wird immer auf dem Rücken von unschuldigen Menschen ausgetragen. Menschen, die ihr Leben oder ihre Heimat verlieren“, sagte Bürgermeister Peter Hinze. Spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg hätte die Menschheit das lernen müssen. Als Emmerich 1944 beinahe gänzliche Zerstörung durch einen Bombenangriff erfuhr, seien auch hier viele zur Flucht gezwungen gewesen. Gerade diese Geschichte löse ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit den Vertriebenen aus.

„Viele von Ihnen haben Familie, Freunde und Nachbarn zurücklassen müssen. Was das für Sie bedeutet, können wir uns nicht vorstellen. Wir können Ihre Gefühle und Emotionen allenfalls erahnen“, teilte Hinze seine Anteilnahme. Neben dem Schock, eine solche „Zerstörungswut“ mitten in Europa zu erleben, hege er jedoch auch Hoffnung auf ein Ende des Krieges. Bis es so weit ist, tue man alles Mögliche, damit es den Ukrainern in Emmerich gut ergeht.

Emmericher zeigen viel Eigeninitiative bei der Ukrainehilfe

Dazu tragen auch die Bürger bei, die durch Eigeninitiative mehr als 180 Menschen aus der Ukraine aufgenommen haben. So funktionierten viele das Gäste- oder Arbeitszimmer zu einem Schlafplatz um. „Es ist schön zu sehen, dass das Schicksal der Ukraine die Bürgerinnen und Bürger hier in Emmerich nicht kalt lässt“, lobte Hinze.

Sachspenden und besonders die Unterkünfte seien bisher allein von privaten Initiativen gestellt worden. „Die Turnhallen haben wir schon vorbereitet, falls noch mehr Flüchtlinge kommen. Das soll aber nur im Notfall genutzt werden“, erklärte Tim Terhorst, Pressesprecher der Stadt Emmerich.

Fragen nach Möglichkeiten zur Unterstützung und Integration

Seitens der geflüchteten Ukrainer bestehe aktuell großes Interesse an Sprachkursen. Mit den Deutschkenntnissen wolle man auch hier Arbeit finden. „Sie planen wirklich eifrig, wie ihr Weg weitergehen kann“, sagte Vera Artz, die das Berufsbildungszentrum Kleve vertrat.

Außerdem richteten sich die Ukrainer mit verschiedenen Anliegen an die anwesenden Dolmetscher: Arztbesuche, finanzielle Unterstützungen, Anmeldungen bei den Behörden und auch Optionen zur Arbeitsaufnahme wurden angefragt. Ebenso interessierten die Geflüchteten Kinderbetreuungs- sowie Schulangebote im Umkreis. Unter der Adresse www.emmerich.de/de/inhalt/hilfe-fuer-ukraine-vertriebene hat die Stadt Emmerich die wichtigsten Informationen zur Hilfe für Ukraine-Vertriebene zusammengestellt.