Emmerich. 19.000 Emmericher dürfen am 26. September bei der Bundestagswahl ihre Stimme abgeben. Das sind über 7000 weniger als bei der Kommunalwahl 2020.

Am 26. September wird gewählt. Dann werden in den Emmericher Wahllokalen die verschlossenen Briefumschläge in die Urnen fallen. Damit am Wahlsonntag alles reibungslos klappt, laufen bei der Emmericher Verwaltung die Vorbereitungen.

Denn ziemlich genau 19.000 Emmericher sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Zahl ist deutlich geringer als im vergangenen Jahr bei der Kommunalwahl. Damals gab es knapp 26.500 Wahlberechtigte.

Anderes Wahlalter als bei Kommunalwahl

Die Erklärung ist einfach: Bei der Kommunalwahl durften auch EU-Bürger ohne deutschen Pass, in Emmerich vornehmlich Niederländer und Polen, ihre Stimme abgeben. Zudem liegt das Wahlalter bei Kommunalwahlen in NRW bei 16 Jahren, bei Bundestagswahlen ist es 18 Jahre.

Gesamtverantwortung liegt beim Kreis Kleve

Dies ist vielleicht der auffälligste Unterschied zwischen Bundstags- und Kommunalwahlen. Aber es ist nicht der Einzige. „Der Aufwand bei uns im Rathaus ist doch schon erheblich anders“, stellt dann auch Tim Terhorst fest. Wenn der Leiter der Stabstelle Kommunikation und Archiv von einem erheblich anderen Aufwand spricht, geht es um mehrere Punkte. So liegt die Gesamtverantwortung zur Durchführung der Bundestagswahl nicht bei der Stadt Emmerich, sondern beim Kreis Kleve.

Hygiene-Konzept wird wieder umgesetzt

Aus den Erfahrungen der Wahlen zum Landrat und Bürgermeister etc. im Vorjahr wurden aber auch einige Erkenntnisse gezogen, die dieses Mal in der Vorbereitung mit eingezogen wurden. Denn auch 2020 wurde die Wahl schon unter Pandemiebedingungen durchgeführt. „Das Hygiene-Konzept aus dem vergangenen Jahr hat sich bewährt und wird auch dieses Mal wieder umgesetzt“, so Terhorst. Zu den Maßnahmen gehört unter anderem auch eine Einbahnweg-Regelung in den Wahllokalen. Auch muss darauf geachtet werden, dass nicht mehrere Dutzend Wähler mit dem gleichen nicht desinfizierten Kugelschreiber ihre Kreuzchen auf dem Stimmzettel machen.

Hoher Prozentsatz an Briefwähler erwartet

Gleichwohl gehen die Verantwortlichen der Stadt Emmerich davon aus, dass wieder ein enorm hoher Prozentsatz der Wähler die Briefwahl nutzen wird. „Nicht nur wegen der Corona-Pandemie, sondern weil das einfach der allgemeine Trend ist“, erklärt der Stadtsprecher.

Drei Wahllokale fallen weg

Eben dieses veränderte Wahlverhalten hat dann auch direkte Auswirkungen auf die Wahllokale. Es wird nämlich drei Wahllokale weniger auf dem Gebiet der Stadt Emmerich geben. Das Schlösschen Borghees, die Kita St. Josef und das bisherige Wahllokal in Dornick fallen weg. Wähler, die bisher an den beiden erstgenannten Stellen ihre Stimme abgegeben haben, müssen nun zur Liebfrauen-Grundschule. Die Dornicker können ihren Wahlzettel im Pfarrzentrum in Vrasselt ausfüllen.

Diese Vorgehensweise spart zu einem Wahlhelfer ein. Zum anderen sind die eingesetzten Wahlhelfer, die lediglich ein so genanntes Erfrischungsgeld bekommen, dann den Tag über auch ein wenig mehr ausgelastet. Dass in einem acht Stunden geöffneten Wahllokal, in dem nicht einmal eine dreistellige Anzahl an Wählern erscheint, viel Leerlauf für die Helfer entsteht, liegt auf der Hand.

Es haben sich genügend Wahlhelfer gemeldet

Apropos Wahlhelfer hier ist die Stadt Emmerich in der glücklichen Lage, dass sich bereits genügend Personen gemeldet haben, was keine Selbstverständlichkeit ist.

Aktuell wird davon ausgegangenen, dass ab dem 20. August das Wahllokal im Rheinmuseum eingerichtet wird, wo schon vor dem eigentlichen Wahltag abgestimmt werden kann. Die Abgabe der Stimmzettel wird nicht nur wie eine Briefwahl gewertet, auch das Ausfüllen der entsprechenden Briefwahl-Unterlagen muss bei der Stimmabgabe im Rheinmuseum erfolgen. Die Wahlbenachrichtigungen werden – Stand jetzt – ab dem 23. August an die Emmericher verschickt.

>>> Allgemeine Informationen

Bei der Bundestagswahl besteht das personalisierte Verhältniswahlsystem. Das bedeutet, dass die Wahlberechtigten zwei Stimmen haben. Mit der ersten Stimme wird direkt der Wahlkreisabgeordnete und mit der zweiten Stimme die Landesliste einer Partei gewählt.

Die neuen Abgeordneten des Bundestages werden in 299 Wahlkreisen und aus den Landeslisten gewählt. Das Gebiet des Kreises Kleve bildet bei der Bundestagswahl den Wahlkreis 112. Weitere Informationen zur Bundestagswahl am 26. September 2021 gibt’s auf der Homepage des Bundeswahlleiters unter http://www.bundeswahlleiter.de