Emmerich. . Die Deutsche Bahn stellte am Dienstagabend im PAN die Pläne vor: Nach dem Betuwe-Ausbau wird es im Abschnitt 3.4 für manche aber auch etwas lauter werden. Individueller passiver Lärmschutz. Problem während der Bauzeit am Eintracht-Sportplatz.
Die positivste Nachricht zuerst: Ein Großteil der Bahnanwohner in Emmerich und Hüthum werden nach Abschluss der Betuwe-Maßnahmen nur noch halb so viel Bahnlärm – nämlich 10 dB(A) weniger – wahrnehmen als heute. Das kündigte die Deutsche Bahn gestern Abend auf der Bürgerinformationsveranstaltung im PAN und vorab der Presse zum Abschnitt 3.4 (Schwarzer Weg bis Felix-Lensing-Straße) an. Stefan Ventzke, Projektleiter der Deutschen Bahn, erklärte aber auch, dass kleinere Bereiche, etwa in Bahnhofsnähe, mit 2 bis 4 dB(A) erhöhtem Lärm rechnen müssen, was insgesamt aber unter den Grenzwerten liege.
Problem Eintracht-Sportplatz
Auch beim Erschütterungsschutz verspricht die Bahn positive Effekte durch Schwellenbesohlung und Unterschottermatten. Ferner werde der passive Schallschutz für 1300 Wohneinheiten individuell ausfallen. „Ein Gutachter kommt raus“, so Ventzke. Grob gilt die Maxime: Je älter die private Bausubstanz, desto mehr wird gemacht.
In Vrasselt, westlich Schwarzer Weg, sind die Schallschutzwände einseitig zur Wohnbebauung hin erst 4 m, dann 2 m hoch. Der Bahnübergang Jahnstraße wird geschlossen. Die Brücken über das Flüsschen Löwenberger Landwehr und über die Weseler Straße werden für das 3. Gleis erweitert. Westlich der Weseler Straße bis zum Bahnhof entsteht eine 4 m hohe Wand nördlich der Trasse. Im Bahnhofsbereich selbst muss nichts geändert werden, also entstehen hier auch keine Wände. Die Fußgängerbrücke Nierenberger Straße wird erneuert. Westlich davon wächst die Wand teils auf 5 m.
Dann kommt das „Highlight für Emmerich“, wie Ventzke es sagt: das Löwentor. Logisch, auch hier wird der Bahnübergang geschlossen und eine Wand gezogen. Der Bereich Dederich-/Wassenbergstraße wird durch eine neue Straße nordöstlich der Bahntrasse durch einen Tunnel bis zum Kreisverkehr (siehe Bild) geführt. „Auch die Hafenbahn bekommt eine neue Trasse“, schildert Ventzke. Fußgänger und Radfahrer werden durch eine sehr flache Unterführung vom Großen Löwen unter der Bahn durch geführt. Bürgermeister Johannes Diks freut besonders: „Die ist so flach, dass man da in einem Schwung runter und hoch fahren kann.“ Die beidseitigen Schallschutzwände sind 4 bis 5 m hoch. Den Kreisverkehr baut die Stadt.
Die Eisenbahnbrücke an der van-Gülpen-Straße muss neu gebaut werden (gleiche Durchfahrtshöhe). Die Wände sind ab hier bis zur B 220 beidseitig 4 m hoch. An der ‘s-Heerenberger Straße entsteht eine neue Eisenbahnbrücke. Da die Durchfahrtshöhe für Autos drei Meter beträgt, werden hier keine großen Lkw mehr lang fahren.
Am Borgheeser Weg entsteht eine Unterführung für Pkw. Dieser Bahnübergang sollte eigentlich nur geschlossen werden. Mit Erstaunen entdeckte Diks, dass der Ascheplatz von Eintracht Emmerich zur Baustellenfläche gehören könnte: „Da werden wir nochmal drüber reden müssen“, sagte er gestern. Ventzke deutete an, eine Lösung zu finden. Die Eisenbahnbrücken B 220 und In der Laar werden erweitert fürs 3. Gleis. Etwa ab hier gibt’s nur noch eine 4 m hohe Wand im Norden. Auch die Überführung an der Ingenkampstraße wird erweitert. Ein Stückchen davor gibt’s auch wieder zweiseitige Wände – erst 4, dann 3, dann 2 m. Der Bahnübergang Felix-Lensing-Straße wird geschlossen.
In der Offenlage vom 14. Mai bis zum 13. Juni können Interessierte im Europasaal des Rathauses Einblick in die 19 Ordner erhalten. Montags bis freitags von 8.30 bis 12.15 Uhr; montags bis mittwochs von 14 bis 15.30 Uhr; donnerstags von 14 bis 20 Uhr. Oder online unter www.emmerich.de. Einwendungen können bis zum 27. Juni eingereicht werden.
Der Planfeststellungsabschnitt 3.5 ab der Felix-Lensing-Straße in Hüthum bis zur Grenze in Elten startet wohl nach den Sommerferien, so Stefan Ventzke. „Es sollen keine Fristen in den Ferien enden.“
Die Variante Ten Brink für Elten wurde noch nicht geprüft. Man starte erst mit der jetzigen Planung und werde bei Bedarf überplanen. Nur so viel sei schon klar: Die Ten Brink-Variante sei nicht deutlich günstiger.