Duisburg. Vier Freiwillige Feuerwehrleute sollen für eine Brandserie in Duisburg verantwortlich sein. Jetzt spricht erstmals der Feuerwehrdezernent darüber.
Dass Freiwillige Feuerwehrleute für eine Brandserie im Duisburger Westen verantwortlich sein sollen, schlägt in der Stadt weiter hohe Wellen. Stadtdirektor Martin Murrack spricht von einem „massiven Schaden“, den die Verdächtigen schon jetzt dem Ruf der Freiwilligen Feuerwehr zugefügt hätten.
„Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, sind diese unsinnigen und kriminellen Taten ein Schlag ins Gesicht derer, die bei der Freiwilligen und der Berufsfeuerwehr, auch unter Einsatz ihres eigenen Lebens, täglich für unser aller Sicherheit sorgen“, sagt der oberste Dienstherr der Duisburger Feuerwehr gegenüber dieser Redaktion.
Murrack begrüßt die Ermittlungen der Polizei und verspricht, „dass wir, auch im Sinne der Geschädigten, alles dafür tun werden, die Staatsanwaltschaft bei ihren weiteren Ermittlungen bestmöglich zu unterstützen“.
Brandserie in Duisburg: Der finanzielle Schaden ist hoch
Tief sitzt der Schock vor allem in Rheinhausen. So sagt Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß: „Es wurde Futter für Tiere zerstört, ein großer finanzieller Schaden angerichtet und es können immer auch Menschen gefährdet werden. Das macht mich traurig und betroffen.“
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In ihrem Bezirk hatte es seit Ende Dezember innerhalb von drei Wochen mehrmals gebrannt. Dreimal standen große Strohmieten mit insgesamt rund 1200 Heuballen in Flammen. Zudem brannte die einstige Traditionsgaststätte „Haus Ohlmann“ in Bergheim.
Am Montag teilten Stadt und Polizei mit, dass vier Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr unter Verdacht stehen, die Heuballenbrände verursacht zu haben. Die Wohnungen der Männer wurden durchsucht, dabei wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft „umfangreiches Beweismaterial sichergestellt“.
Tatverdächtige stammen laut Polizei aus dem Löschzug 610
Seit dem Wochenende befinden sich die mutmaßlichen Brandstifter in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Kriminalpolizei sind sie zwischen 17 und 41 Jahre alt und Mitglieder des Rheinhauser Löschzugs 610. Ob sie auch den Brand in der Gaststätte verursacht haben, werde nun überprüft. Bislang zählen Ermittler diesen Fall aber nicht dazu.
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Der Löschzug 610 wurde 2024 nach Angaben der Pressestelle der Stadt zu 68 Einsätzen gerufen. Insgesamt 121 Mitglieder gehören zur Wehr, aktiv in der Einsatzabteilung sind 79 Feuerwehrleute. Die Jugendabteilung besteht aus 32 Nachwuchskräften.