Duisburg. Rundgang vor der Eröffnung: Hornbach zeigt in Duisburg einen der modernsten Baumärkte Europas – mit Drive-in, XXL-Gartencenter, Fischen und mehr Superlativen.
Die Hornbach AG macht zurzeit noch ein Geheimnis daraus, wann genau ihr 100. deutscher Baumarkt eröffnet. Der neue Mega-Markt an der Düsseldorfer Straße in Duisburg, so antwortet Unternehmenssprecher Christian Grether, werde „im Frühling“ die ersten Kunden empfangen. Kalendarisch beginnt der Frühling am 20. März. Verraten hat Hornbach der Redaktion dagegen, wie es auf der Großbaustelle in Wanheimerort aussieht: Marktleiter Frank Fritzsch hat uns durch die Gebäude geführt und erklärt, welche Besonderheiten und Services Kundinnen und Kunden auf der insgesamt 13.000 Quadratmeter großen Verkaufsfläche erwarten dürfen.
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Fritzsch hat in 30 Hornbach-Jahren schon mehrere Filialen eröffnet und geleitet, zuletzt in Dortmund. Dennoch ist der neue Duisburger Markt für den 59 Jahre alten Krefelder etwas Besonderes. Der Baumarkt ist nicht nur sehr groß, er soll auch besonders innovativ werden, einer „der modernsten Europas“.
Neuer Hornbach-Baumarkt in Duisburg: 4000 Quadratmeter große Gartenhalle mit Glaswänden
Auch „die Lage ist wirklich besonders, direkt an der Innenstadt, an einer so hochfrequentierten Straße. Der Duisburger Süden hat ganz viel Potenzial, und Düsseldorf ist auch nicht weit“, schwärmt Fritzsch. Baulich sei die „riesige Gartenhalle einzigartig. Die wird wahrscheinlich ein Unikat bleiben, auch weil sie so teuer ist.“
Auf und durch die hohen Glaswände der Gartenhalle blicken Autofahrer und Passanten von der Düsseldorfer Straße aus. In der Halle werden nicht nur Pflanzen zu kaufen sein, sondern auch Süßwasserfische, Wasserpflanzen, Aquarien. „Hornbach ist der größte Fischhändler Deutschlands“, klärt Fritzsch auf. Die Becken sind schon aufgebaut. Das Gartencenter umfasst inklusive Außenflächen allein 4000 Quadratmeter.
In der Haupthalle, die durch LED-Langfeld-Leuchten besonders hell ausgeleuchtet wird, stehen die riesigen Regale bereits, aber sie sind noch leer. In der letzten Januar-Woche startet die Anlieferung der Ware. Der Schrauben-Lieferant, sagt Frank Fritzsch, brauche drei Wochen, um die Kleinteile einzuräumen. Das Regal steht am Haupteingang, direkt an den Kassen. Warum? „Das ist der meistfrequentierte Gang“, weiß Fritzsch.
So funktioniert Duisburgs erster Baustoff-Drive-in
Zurzeit wuseln 35 Mitarbeitende und etwa 45 externe Handwerker (vor allem des Generalunternehmers Ten Brinke) durch und um die Hallen, denen zurzeit noch Wasser- und Stromanschluss fehlen. Ab dem 27. Januar sind 80 der 120 Mitarbeitenden (100 Vollzeit-Stellen) vor Ort. Darunter sind viele ehemalige Toom-Angestellte – der Baumarkt an der Forststraße in Wanheim hatte Ende 2024 geschlossen. Nur vier Stellen seien noch unbesetzt, so Fritzsch. „Wir suchen einen Lkw-Fahrer, eine Kassiererin, einen Verkäufer für Gartenhartware und einen Profi-Kunden-Berater.“
„Profi-Kunden“, so nennt man bei Hornbach Gewerbekunden, Handwerksbetriebe zum Beispiel. Sie zu versorgen, sei ein strategischer Schwerpunkt, erklärt Sprecher Grether: „Profi-Kunden machen 20 bis 25 Prozent des Geschäftes aus.“ Darum öffnen Hornbach-Märkte bereits um 7 Uhr, darum gibt es eine gesonderte Service-Theke für die Profis – und Duisburgs erstes Drive-in-Baustoffzentrum.
Das befahrbare Baustoffzentrum dürfen freilich nicht nur Firmen, sondern auch Hobby-Handwerker nutzen. Es hat fünf Straßen mit vorgeschriebener Fahrtrichtung. An den Regalen können sich Kunden die Autos, Transporter oder Anhänger zum Beispiel mit Bauholz, Zement und Gipsplatten beladen. Bezahlen können sie auch an Selbstbedienungskassen, bei der Ausfahrtkontrolle zeigen Kunden den Kassenbon vor.
Auch Großlieferungen für pauschal 39 Euro
Ein anderer Service macht es der Kundschaft noch bequemer: Der Markt hat eine eigene Lieferflotte, erläutert Leiter Fritzsch: „Wir haben ein Kranfahrzeug, einen Lkw mit Mitnahmestapler, zwei 18-Tonner-Lkw und einen Sprinter.“ Geliefert wird im Umkreis von 25 Kilometern, die Liefergebühr betrage unabhängig von der Größe der Bestellung pauschal 39 Euro. „Nur jeder Kranhub kostet fünf Euro extra.“
Die Bestellung ist auch über die App der Marke möglich. Mit der können Kunden im neuen Duisburger Markt nicht nur die Verfügbarkeit checken und bestellen. Die App navigiert Kunden auch vor Ort durch die Gänge bis zum Regal mit dem gesuchten Produkt.
Handwerkerservice, Videowall und Riesenfliesen
Hornbach arbeitet auch anderweitig mit Handwerksbetrieben verschiedener Gewerke aus Duisburg und dem Ruhrgebiet zusammen: Kunden können den „Handwerkerservice“ für 49 Euro buchen, um ihre Projekte mit bei Hornbach gekaufter Ware von den Fachleuten vorbereiten und ausführen zu lassen. „Wir bürgen für die Qualität“, versichert Fritzsch. „Wir sind der Ansprechpartner der Kunden, und wir sorgen für eine reibungslose Abwicklung.“
Zum Beispiel bei der Sanierung eines Bades. Auf die Bad- und Sanitärabteilung des neuen Marktes ist man stolz im Hause Hornbach. Für diesen Fachbereich kündigt der Marktleiter eine „inspirierende Atmosphäre“ an und eine „XXL-Videowall, auf der man mit unseren Beratern ein Bad besonders anschaulich planen kann“. Dem Trend zum fugenlosen Bad trage man mit Fliesen Rechnung, die bis zu 2,40 Meter lang und 1,20 Meter breit sind. Die neue Duisburger Filiale ist eben auch in vielen Details ein Baumarkt der Superlative.
Einblicke in den neuen Hornbach-Baumarkt in Duisburg
>> Hornbach, Mr. Wash und Gesamtschule
- Das Unternehmen Hornbach gründete Schieferdeckermeister Michael Hornbach 1877 in Landau in der Pfalz als Handwerksbetrieb. Das börsennotierte Familienunternehmen sitzt heute im pfälzischen Bornheim und ist in neun europäischen Ländern vertreten.
- In Duisburg hat Hornbach seit 1997 eine Filiale in Neumühl (Theodor-Heuss-Straße 79-89).
- Auf dem ehemaligen Gelände der RHI Didier-Werke an der Düsseldorfer Landstraße wird der Baumarkt in Zukunft zwischen der neuen Mr. Wash-Waschanlage und der noch zu bauenden Gesamtschule Mitte/Süd liegen.
- Die nächstgelegene Konkurrenz: Bauhaus in Buchholz (Keniastraße), Stewes-Baustoffhandel in Hochfeld (Adelenstraße), Toom in Kaßlerfeld (Max-Peters-Straße), Bauen + Leben in Huckingen (Ehinger Straße).
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