Duisburg. Das Marientor, das die Duisburger Altstadt vor Hochwasser schützt, ist marode. Der Neubau muss in den nächsten Jahren beginnen. Gute Nachrichten.

Das fast 100 Jahre alte Sperrwerk Marientor spielt eine zentrale Rolle für den Schutz der Duisburger Innenstadt vor Hochwasser des Rheins. Durch seine Funktion werden etwa 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner sowie Gebäude und Infrastruktur in einem Wert von über zwei Milliarden Euro geschützt.

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Welche verheerenden Folgen ein Leck haben kann, erfuhr Duisburg zuletzt 1924, als die gesamte Altstadt unter Wasser stand und die Bewohner ihre Häuser nur noch in Booten erreichten. Fünf Jahre später ging das Sperrtor in Betrieb. Noch immer ist enorm wichtig und wird ab einem Ruhrorter Pegelstand von 8,60 Metern geschlossen.

Duisburger Sperrwerk entspricht nicht den aktuellen Sicherheitsstandards

Wenn der Pegel Ruhrort einen Wasserstand von 8,60 Meter anzeigt, wird das Sperrtor geschlossen.
Wenn der Pegel Ruhrort einen Wasserstand von 8,60 Meter anzeigt, wird das Sperrtor geschlossen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Trotz zahlreicher Überarbeitungen in den letzten Jahren entspricht das Sperrwerk nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards. Wesentliche Bauteile wie das Sperrtor selbst, die Maschinen sowie die technischen Anlagen der Hochwassersperrtoranlage sind veraltet und erneuerungsbedürftig.

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Bereits im Dezember 2016 wurde das Sperrwerk um einen Notverschluss ergänzt, der aus 13 massiven Dammbalken besteht. Dieser Notverschluss, der ebenfalls mit Mitteln des Landes gefördert wurde, ist von großer Bedeutung für die nun anstehenden Umbauarbeiten. Er gewährleistet, dass die Stadt auch während der Sanierung des Marientors weiterhin vor Hochwasser geschützt bleibt. 

„Dank der engen Abstimmung mit der Stadt und der zügigen Bearbeitung des Förderantrags durch die Bezirksregierung kann die Stadt Duisburg nun mit der Sanierung des Sperrwerks beginnen. Dieses Projekt ist von herausragender Bedeutung für den Hochwasserschutz und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Duisburg“, betont Regierungspräsident Thomas Schürmann und freut sich über den Förderbescheid.

Planung soll 2025 beginnen, der Bau könnte 2027 starten

Noch vor 2030 könnte dann ein neues Sperrtor in Betrieb gehen. „Die weitere Vorgehensweise sieht vor, dass zunächst mit der Planung Anfang 2025 begonnen wird, so dass der Baubeginn am Marientor im Frühjahr 2027 vorgesehen ist. Die Fertigstellung der Baumaßnahme soll zum jetzigen Zeitpunkt spätestens in 2029 erfolgen“, erklärt Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe Duisburg.

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Die Baukosten werden zurzeit mit insgesamt rund 34 Millionen Euro veranschlagt – 20 Millionen Euro werden gefördert.