Duisburg. Das Modelabel „KFFN“ aus Duisburg macht das Hanfblatt zum Markenkern. Mit Erfolg: Seine Mode wurde schon auf der Bühne bei Rock am Ring getragen.

Eine Reise nach Thailand hat ihn auf die Idee gebracht, ein Modelabel zu gründen. Bei einer Rollertour auf Koh Samui entdeckt Daniel Ziolkowski ein Hanf-Logo, das ihm auf Anhieb gefällt. „Ich habe eine Vollbremsung gemacht, ein Foto geschossen und einigen Freunden in Deutschland geschickt“, erzählt der Laarer.

Die finden das Logo genauso toll wie er. „Ein Kumpel hat mir geraten, es in der EU patentieren zu lassen.“ Nach sechs Stunden Recherche steht fest, dass das möglich ist. „Ich hatte keine Idee, was ich damit machen will, aber Spaß, weil mein Name aus dem Polnischen kommt und übersetzt so was wie Kräuterpflanze heißt.“ Ziolkowski ist überzeugt: „Irgendeiner kommt eines Tages und wir bringen was Schönes unter die Leute.“

Duisburger gründet neues Modelabel – Initialzündung durch ein Logo aus Thailand

So ist es dann auch und es geht schneller als gedacht. Ein Freund, der schon im Internethandel unterwegs war, hatte die Idee: „Das Blatt drucken wir auf Klamotten.“ In drei Monaten haben sie alles gemeinsam auf die Beine gestellt: Online-Shop, Fotos, Videos, Organisation.

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Eigentlich verdient Daniel Ziolkowski sein Geld mit seinem Bed & Breakfast „Oase“ in Laar. Für das neue Projekt hat sich der 55-Jährige in das neue Metier eingearbeitet. Schnell ist entschieden, dass Shirts und Hoodies unter anderem mit der Embossing-Technik veredelt werden sollen. Dabei hebt sich das Hanfblatt vom Hintergrund ab. „Ich wollte das bei einem Anbieter in Dortmund machen lassen, aber dann war Borussia Dortmund plötzlich so erfolgreich, dass er 21.000 Shirts am Tag drucken musste und keine Zeit hatte.“ Deshalb hat jetzt jemand in Köln den Auftrag übernommen.

Daniel Ziolkowski in Duisburg
Die Hanf-Blätter zieren auch Socken. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Außerdem setzt Daniel Ziolkowski auf den Flockdruck. Dabei fühlt sich das Hanfblatt wie eine dünne Plüsch-Schicht an. „Die T-Shirts und Sweatshirts beziehe ich von Stanley/Stella in Belgien. Die Sachen sind fair gehandelt, das ist den Leuten wichtig.“

Die Qualität hat ihren Preis: Hoodies und Sweat-Shirts kosten 65 Euro, T-Shirts 35 Euro. Mit Freunden in der ganzen Republik hat der Duisburger ausprobiert, ob das Versandverfahren funktioniert: „Alles ist gut gelaufen.“ Inzwischen tragen Kunden in Berlin, Frankfurt, München, Hamburg und natürlich dem Ruhrgebiet das Duisburger Modelabel.

Band „Sondaschule“ promotet Duisburger Label

Als erste Marketing-Maßnahme hat Daniel Ziolkowski die Band „Sondaschule“ aus Mülheim ausgestattet. „Die Jungs haben meine Klamotten bei Rock am Ring und Rock am Park auf der Bühne getragen.“ Als ehemaliger Viva-Moderator – der Duisburger hat 1997/98 unter anderem Night Club und Night Concert moderiert – hat er gute Kontakte in die Musikszene: „Weitere Kooperationen sind in Planung.“

Außerdem will der Laarer im kommenden Frühjahr eine Social-Media-Offensive starten. Bis dahin soll auch ein neuer Name für sein Label her. Bisher heißt es „KFFN“, eine Abkürzung, die fürs Kiffen steht. „Das ist nicht familientauglich“, gesteht Ziolkowski ein.

„Bist du Kiffer?“

Ein Kumpel, der mit Cannabis nichts am Hut hat, wurde auf dem Tennisplatz gefragt: „Bist du Kiffer?“ Ein anderer meint, als Lehrer könne er sich damit nicht in der Öffentlichkeit zeigen, obwohl er die Shirts cool findet. Ziolkowski arbeitet an einem harmloseren Namen: „Ich habe schon mit Freunden aus der Werbebranche gebrainstormt. Mal sehen, wo die Reise hingeht.“