Dinslaken. Abseits des großen Trubels bot der Burginnenhof bei den Din-Tagen eine entspannte Atmosphäre. Das erwartete die Besucher unter dem großen Schirm.
Es ist immer eine Oase der Ruhe inmitten des Din-Tage-Trubels: Das Café im Burginnenhof. Nur ein paar Meter entfernt von dem pulsierenden Programm zwischen Neutorplatz und Altmarkt auf der einen und dem kunterbunten Treiben für die Kinder und Jugendlichen im Stadtpark auf der anderen Seite, herrscht zwischen den historischen Mauern der ehemaligen Dinslakener Burg immer eine ganz eigene, stimmungsvolle Atmosphäre.
Das Herzstück ist der große Schirm, der über den Innenhof gespannt wurde und bei dem sonnigen Wetter am Samstag spendet, aber auch zu der schönen Stimmung beiträgt. Die Holztische darunter waren am frühen Samstagnachmittag gut gefüllt, bei Kaffee und Kuchen oder Kaltgetränken – die es bei den fleißigen Helfern des Inner Wheel Clubs Wesel-Dinslaken-Walsum gab – genossen die Besucher die Atmosphäre, das Wetter und feine Kulturprogramm. Denn das Open-Air-Café bot nicht nur kulinarische Genüsse.
Buntes Programm zum Entspannen im Burgcafé
Das Programm bestand an beiden Tagen wieder aus ganz unterschiedlichen Künstlern und Stilrichtungen. Am Samstag eröffnete das Ensemble Giocoso vom Mandolinenverein Harmonie das Programm auf der kleinen Bühne. Mit Saiteninstrumenten ging es anschließend weiter: Am frühen Nachmittag spielte das Neumann-Duo. Zwei Männer, zwei Gitarren – mehr braucht es nicht für gute Musik. Thomas und Christopher Neumann boten mit ihrer lässigen Musik und Stücken wie „The Way it is“ oder „A horse with no name“ genau den richtigen Sound zum Sommerwetter.
Nach einer kurzen Pause zeigte MachMit, der Förderverein für Kulturprojekte, das Ergebnis eines Ferienprojekts: Sechs Kinder haben mit Ingo Borgardts Instrumente aus Müll gebastelt und brachten sie am Samstag im Burginnenhof zum Klingen. Bongos aus Konservendosen oder Flöten aus Kabelkanalrohren – die Melodien aus Müll klangen etwas expressionistisch, zeigten aber viel Kreativität. Bauchredner Michael Walta hatte seine „wilde Hilde“, ein Nilpferd im rosa Tüllröckchen, dabei und Blechspielzeuch setzte an beiden Tagen den musikalischen Schlussakkord unter ein vielfältiges Programm. Am Sonntag traten außerdem noch der Gospelchor Voerde, Zindel Zitterspieler, der Chor Stimmbruch und Walkact auf.
Besucher schätzen die Atmosphäre im Burginnenhof
Außerdem stellten sich im Burginnenhof einige Vereine und Organisationen mit ihrer Arbeit vor. Unter den Ständen, die den äußeren Bereich des Innenhofs säumten, war erstmals auch das Frauenhaus Dinslaken vertreten. „Wir haben uns über die Einladung sehr gefreut“, sagte Ute Fischer, eine der beiden Ehrenamtlichen. Sie und ihre Kollegin Melanie Urban wollten mit den Din-Tage-Besuchern ins Gespräch kommen, denn das Thema Gewalt gegen Frauen sei immer noch ein Tabu und ein Thema, vor dem viele Angst hätten. Dabei nehme Gewalt gegen Frauen zu, das würden auch Statistiken belegen, erklärt Melanie Urban. Die beiden möchten die gesamte Gesellschaft ansprechen, damit die Menschen aufmerksamer werden, wenn jemand Hilfe braucht.
Mit einem aufmerksameren Blick gingen auch Silke Klein und Regina Held in diesem Jahr über die Din-Tage. Der Vorfall beim Stadtfest in Solingen, bei dem ein Täter drei Menschen getötet und mehrere verletzt hat, war am Samstagmorgen auch bei den beiden Freundinnen Thema. Gekommen sind sie trotzdem. In der Neustraße sei es angenehm zu laufen gewesen und im Burginnenhof, wo man alles im Blick hat, fühlen die beiden Frauen sich sicher. Das Burgcafé schätzen die beiden sehr, sind beim Stadtfest immer hier: „Die Location ist schön und wir genießen das auch.“