Dinslaken. Das NRZ-Talkformat „Nachbarn“ ging in die nächste Runde. Talkgäste waren Andreas Eickhoff und Marc Hellmich, der mit so mancher Info überraschte.
Eigentlich heiße er Marc Walter Hellmich, doch das Walter verschweige er lieber, gestand Marc Hellmich gleich zu Beginn des zweiten NRZ-Talk auf die Frage von Lokalchef Michael Turek. Zahlreiche Gäste waren zur Nachbarschafts-Gesprächsrunde, die die NRZ in Kooperation mit Din-Event ins Leben gerufen hat, gekommen. Weit mehr als beim ersten Mal, als es um die Altstadt ging.
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„Vieles könnte man heute besprechen, vor allem in weltpolitischer Hinsicht“, mit diesen Worten und vor dem Hintergrund der Trump-Wahl in den USA und dem Bruch der Ampelkoalition im eigenen Land läutete Michael Turek die Talkrunde ein. Doch ging es am Donnerstagabend in der Kathrin-Türks-Halle nicht um die große Politik, es ging überhaupt nicht um Politik sondern um „Nachbarschaft“, um nachbarschaftliches Miteinander der Einzelhändler in dieser Stadt. Dafür stehen Marc Hellmich und Andreas Eickhoff.
Marc Hellmich und Andreas Eickhoff: bekennende Dinslakener
Marc Hellmich ist wie auch der in Dinslaken gebürtige Andreas Eickhoff bekennender Dinslakener. Wenngleich er erst 1974 zugesogen sei. Doch beide Männer verbindet die Liebe zu „ihrer“ Stadt. Beide gingen hier zur Schule, besuchten das OHG (Marc Hellmich) bzw. das THG (Andreas Eickhoff), sind Kaufleute, Hellmich ist studierter Diplom-Kaufmann, Andreas Eickhoff machte seine kaufmännische Ausbildung in Dortmund, wechselte in die Modebranche und arbeitete in den Großstädten Deutschlands und auf internationaler Bühne, bevor es ihn wieder zurück nach Dinslaken verschlug. Hier agiert er, laut Turek, als Vermieter eigener Immobilien, als Vorsitzender des Markentingvereins und als Vermittler anderweitiger Immobilien.
Nachbarschaft ist für beide Männer wichtig, denn nur wenn die Dinslakener Geschäftsleute Nachbarschaft pflegten und positiv lebten, könne man gemeinsam Dinslaken und das eigene Geschäft nach vorne bringen. Davon ist vor allem Andreas Eickhoff überzeugt. „Nachbarschaftliches Miteinander kann funktionieren, hat es früher schon einmal auf der Neustraße, als es noch viele Eigentümer gab“, blickt er zurück. Heute gäbe es viele Filialisten und so sei Nachbarschaft wichtiger denn je. Als Vorsitzender des Marketingvereins versuche er alle zusammenzubringen, damit alle profitierten. „Nur so kann es klappen mit dem Einzelhandel“, so Eickhoff.
Neutor Galerie Dinslaken feiert 2024 10-jähriges Bestehen
Marc Hellmich hat es da ein wenig leichter. In seiner Neutor Galerie, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feiert, finden sich gleiche Öffnungszeiten, zahlen die einzelnen Mieter in einen Topf aus dem gemeinsame Events gestaltet werden und nach zehn Jahren sei auch hier eine Nachbarschaft entstanden. Auch funktioniere die Nachbarschaft zwischen Galerie und Einkaufsstraße, sind sich beide Männer sicher. Als die Neutor Galerie vor zehn Jahren eröffnete, gab es viele Zweifler, viele die Angst hatten vor der großen Konkurrenz. Doch im Laufe der Jahre habe sich gezeigt, dass die Neutor Galerie ein Zugpferd für den Einkaufsstandort sei. In der Galerie die großen Geschäfte, in der Neustraße die kleineren. Dass sich nun vermehrt im Altstadtbereich eine gute Gastronomie ansiedelte, sei ein weiteres Plus für die Stadt.
Infobox zum NRZ-Talk Neutor-Galerie
Die Martinikirmes zurück in die Innenstadt holen? Keine schlechte Idee finden Marc Hellmich und Andreas Eickhoff. Doch die Entscheidung liege nicht bei ihnen sondern bei den Schaustellern. Aber warum nicht – in Soest geht es auch.
Der NRZ-Talk soll auch im kommenden Jahr wieder stattfinden. Vier Veranstaltungen sind geplant. Die genauen termine werden rechtzeitig bekanntgegeben.
Aber es gäbe noch Luft nach oben – in der nachbarschaftlichen Zusammenarbeit wie bei gemeinsamen Events. Hervorragend findet Eickhoff das ehrenamtliche Engagement vieler Dinslakener, die beispielsweise mit dem Fantastival für ein überregionales, ja sogar bundesweites Markenzeichen sorgten. Dinslaken stehe gut dar in kultureller aber auch in einzelhändlerischer Hinsicht, ist seine Überzeugung.
Eigene Seniorenheime, in Dinslaken, in Duisburg
Der eine ist als Bauherr bekannt, der andere als Kaufmann, weniger bekannt seien jedoch die beiden anderen Lebenslinien der Männer und ihrer Unternehmen. Dass die Hellmich Unternehmensgruppe auch für den Bau so mancher Fußballstadien bekannt ist, das wissen zumindest die Fußballfans, dass sie aber auch für Seniorenheime stehen und diese nicht nur bauen sondern auch betreiben, das ist allgemein nicht so bekannt. „Wir haben so um die Jahrtausendwende für Dritte ein Seniorenheim gebaut“, erzählt Marc Hellmich. Heute führen sie eigene Seniorenheime, in Dinslaken, in Duisburg.
Es war mehr als Zufall, dass Andreas Eickhoff in der Holzbranche „landete“. „Ich hatte schon immer ein Faible für Holz, mag das Material,“ erzählt er. Aus Spaß habe er eine Holzbank mit Dinslaken-Schriftzug gebaut. Die kam so gut an, „das verselbstständigte sich irgendwann und so stellen wir seit zwölf Jahren Holzdekorationen verschiedenster Art und Größe her“.