Dinslaken. Im Veganuary haben viele den Vorsatz, vegan zu essen. Eine Ernährungsberaterin aus Dinslaken gibt Tipps, wie eine Umstellung klappen kann.

Das neue Jahr nutzen viele Bürgerinnen und Bürger, um alte Gewohnheiten zu ändern. Insbesondere eine gesündere Ernährung steht bei vielen ganz oben auf der Liste. Um den Vorsatz umzusetzen, nehmen einige am „Veganuary“ teil, bei dem man versucht, sich den kompletten Januar über vegan zu ernähren. Eine Umstellung ist aber nicht immer einfach, das weiß auch Sabine Lenz. Sie ist in Dinslaken als freiberufliche vegane Ernährungsberaterin tätig. Im Interview verrät Lenz, was eine vegane Ernährung bewirken kann und wie eine Umstellung am besten gelingt.

Worauf muss ich bei einer veganen Ernährung achten?

Sich vegan zu ernähren, heißt nicht automatisch, sich gesund zu ernähren. Kaufe ich nur Fertigprodukte und Süßes, ist es nicht gesund. Daher sollten frische Produkte verzehrt werden. Zudem sollte darauf geachtet werden, die richtige Kombination von Vitamin D3 und K2 zu sich zu nehmen. D3 fördert nämlich die Aufnahme von Kalzium und K2 hilft, dass dieses auch an die richtigen Stellen im Körper verteilt wird. Bei einer veganen Ernährung nimmt man außerdem statt tierischer Proteine pflanzliche zu sich. Diese enthalten zwar auch alle Aminosäuren, aber oft nicht in ausreichender Menge. Daher sollten verschiedene proteinreiche Nahrungsmittel über den Tag verzehrt werden. Pflanzliches Eisen und Zink wird zudem schlechter aufgenommen. Um die Aufnahme zu fördern, können die eisen- und zinkhaltigen Nahrungsmittel aber beispielsweise mit Vitaminen kombiniert werden.

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Muss ich bei einer veganen Ernährung Nahrungsergänzungsmittel nehmen?

Ernährt man sich rein pflanzlich, dann wird in der Regel Vitamin B 12 supplementiert. Tieren wird dieses Vitamin oft zugefüttert, wodurch Menschen, die Fleisch essen, automatisch B 12 zu sich nehmen. Das fällt bei Veganern weg. Und auch Vitamin D wird meistens supplementiert. Alle anderen Nährstoffe und Mineralien können aber über eine abwechslungsreiche pflanzliche Ernährung aufgenommen werden und müssen eigentlich nicht zusätzlich supplementiert werden.

Was bewirkt eine vegane Ernährung?

Viele verschiedene Studien haben gezeigt, dass man mit einer gesunden pflanzlich basierten Ernährung Übergewicht, Diabetes oder auch Bluthochdruck in den Griff bekommt. Außerdem kann sich durch die Ernährung das Risiko einer Krebserkrankung verringern. Dadurch, dass bei einer pflanzlichen Ernährung auch kein Cholesterin zu sich genommen wird, ist dementsprechend auch der Cholesterin-Wert besser. Außerdem sind Veganer schneller und länger satt, ohne aber dabei weniger zu essen. Bei einer gesunden veganen Ernährung werden nämlich viele Lebensmittel gegessen, die eine extrem hohe Nährstoffdichte aufweisen.

Ist eine vegane Ernährung für jeden geeignet?

Prinzipiell kann sich jeder vegan ernähren. Wenn man jedoch Schwanger ist, stillt oder sich ein Kind im Wachstum befindet, dann rate ich zur Vorsicht. Ein Nährstoffmangel kann nämlich Probleme unterschiedlicher Art verursachen. Daher würde ich in solchen Fällen immer Rücksprache mit einem Arzt halten.

Welche Tipps können Sie geben, damit die Ernährungsumstellung gelingt?

Man sollte nicht zwanghaft versuchen, sich von einem auf den anderen Tag vegan zu ernähren. Sobald ein zu großes Verzicht-Gefühl entsteht, klappt es nicht. Außerdem braucht der Körper Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Durch die vielen Ballaststoffe können sonst vermeintliche Verdauungsprobleme entstehen. Es hilft zudem, wenn man sich vorher Rezepte raussucht, die man ausprobieren möchte. Zudem sollte man sich die positiven Effekte einer veganen Ernährung bewusst machen.