Hünxe. Der Salon Meyer in Drevenack ist beim Wettbewerb „Top Salon“ fürs Finale nominiert. Und ist damit einer der Besten im deutschsprachigen Raum.

  • Der Friseursalon „Meyer - einfach schön“ in Drevenack ist im Finale des Wettbewerbs „Top Salon“.
  • Der Salon gehört damit zu den 15 besten Friseursalons in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
  • Dabei punktet der Betrieb besonders mit Engagement beim Thema Nachhaltigkeit.

Die Freude ist groß im Salon „Meyer – einfach schön“ in Drevenack. Beim Wettbewerb „Top Salon“ des Fachmagazins Top Hair erreichte das Unternehmen zum zweiten Mal nach 2023 das Finale des Wettbewerbs. Damit gehört der Friseursalons zu den 15 besten Salons in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

In fünf Kategorien werden hier jeweils drei Salons nominiert. Der Betrieb aus Drevenack gehört zu den drei Nominierten für den „Eco Future Award“, bei dem soziale Verantwortung, Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Umweltfreundlichkeit honoriert werden. „Wir hatten darauf gehofft, dass wir es ins Finale schaffen“, sagt Saloninhaberin Mareike Eckhardt.

Umfangreiche Bewerung zum Thema Nachhaltigkeit

Für den Wettbewerb waren umfangreiche Bewerbungsunterlagen erforderlich. Und mittlerweile ist die Konkurrenz auch größer geworden. „Es gibt immer mehr Friseursalons, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen“, sagt Mareike Eckhardt. Als sie mit ihrem Betrieb 2023 den Einzug in das Finale des Wettbewerbs in der gleichen Kategorie schaffte, war diese gerade erst neu geschaffen worden. „Die Konkurrenz wird immer größer.“

Die Themen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz liegen Mareike Eckhardt besonders am Herzen. „Ich bin vor neuen Jahren Mutter geworden und da macht man sich schon Gedanken, welche Welt man seinem Kind hinterlässt“, erzählt sie. Erst wurde daher Zuhause sehr viel bewusster eingekauft und Dinge verändert. „Dann kam ich auf die Idee, dass ich auch dort etwas ändern könnte, wo ich den größten Einfluss habe: im Salon“, erzählt die 39-Jährige.

Den ganzen Salonbetrieb umgestellt

Es startete alles mit zertifizierten Biokosmetik-Produkten. Vor vier Jahren wurde der Friseursalon dann komplett auf das Thema Nachhaltigkeit umgestellt. „Alles, was wir machen können, versuchen wir auch umzusetzen“, sagt Mareike Eckhardt. Der Salon verfügt nicht nur über eine Fassadenbegrünung, sondern auch über ein Balkonkraftwerk über dem Eingang zum Salon, um Solarenergie zu nutzen. „Außerdem engagieren wir uns auch sozial“, sagt Mareike Eckhardt. So war das ganze Team im vergangenen Jahr am Rhein unterwegs, um am Flussufer Müll aufzusammeln.

Das Team des Friseursalons steht hinter dem Konzept, dass für Nachhaltigkeit im Betrieb sorgt. 
Das Team des Friseursalons steht hinter dem Konzept, dass für Nachhaltigkeit im Betrieb sorgt.  © Top Hair | Melanie Fredel

Beim Umweltthema mischen Mareike Eckhardt und ihr Team bei zwei ganz besonderen Projekten mit. Zum einen wäre da das Projekt „Hair Help the Oceans“. Die abgeschnittenen Haare aus dem Salon werden zu Haarteppichen verarbeitet, die helfen, die Meere sauber zu halten. Ein Kilo Haare kann rund acht Kilogramm Öl aus dem Wasser ziehen. „Auf die Idee sind wir durch einige Stammkunden gekommen, die uns Artikel dazu mitgebracht haben“, berichtete Mareike Eckhardt. „Wir haben außerdem immer mehr Kunden, die ihre Haare gerne spenden würden. Dafür müssen die abgeschnittenen Haare allerdings mindestens 30 Zentimeter lang sein“, erklärt die Saloninhaberin weiter. Da es nicht jeder Kunde auf diese Länge schafft, ist das Projekt zur Reinigung der Meere eine gute Alternative.

Bei allem Einsatz für Nachhaltigkeit und Klimaschutz steht das Haareschneiden noch immer im Vordergrund.
Bei allem Einsatz für Nachhaltigkeit und Klimaschutz steht das Haareschneiden noch immer im Vordergrund. © Top Hair | Melanie Fredel

Zudem besitzt der Salon eine TÜV-Zertifizierung von Cut Climate Change. „Für alles an CO2, was wir nicht direkt kompensieren können, unterstützen wir Klimaprojekte“, erklärt Mareike Eckhardt. So wird zum Beispiel jeden Monat ein neuer Baum im Friseurwald im Münsterland angepflanzt. „Mittlerweile stehen da rund 30 Bäume von uns“, sagt die Saloninhaberin. Aber auch andere Aktionen, wie den Bau eines Wasserkraftwerkes in Simbabwe unterstützte der Salon aus Drevenack bereits über das Projekt.

Strenge Regeln bei der Produktauswahl

Und auch bei der Auswahl von Produkten für den Salon gibt es strenge Kriterien: Zehn Regeln hat sich das Team für die Beurteilung von Produkten überlegt. Absolute Ausschlusskriterien sind dabei die Verletzung von Menschenregeln und Tierrechten, der Einsatz von Zwangsarbeit oder Kinderarbeit und fehlender Umweltschutz. Produkte, die in einem der Kategorien durchfallen, kommen nicht in den Salon.

Der Friseursalon

1982 eröffnete Petra Meyer, die Mutter von Mareike Eckhardt, den Damen- und Herrensalon in Drevenack an der Hünxer Straße. Eigentlich wollte Mareike Eckhardt einen anderen Beruf einschlagen, studierte Verwaltungswirtschaft, entdeckte dann aber doch ihre Liebe für den Beruf der Eltern, beide Friseurmeister.

Sie absolvierte ihre Ausbildung und Meisterprüfung im Friseurhandwerk und arbeitete in Düsseldorf. 2011 kehrte sie dann in den heimischen Salon nach Hünxe zurück, den sie bis 2020 gemeinsam mit ihrer Mutter führte. Seitdem ist Mareike Eckhardt alleine die Chefin im Salon.

Unter www.meyer-einfachschoen.de gibt es weitere Informationen zum Salon. Das Unternehmen wurde 2021 mit dem Klimaschutzpreis für Nachhaltigkeit im Handwerk von der Gemeinde Hünxe und Westenergie ausgezeichnet.

Zudem müssen von den 10 Regeln, zu denen etwa transparente Lieferketten, recycelte Materialien, eine Herstellung in Europa oder hohe Produktionsstandards zählen, mindestens vier erfüllt sein, damit das Produkt in den Laden kommt. Dabei müssen die Kunden hier nicht immer neue Fläschchen kaufen: Denn für Shampoo und Conditioner gibt es im Laden auch extra eine Nachfüllstation. „Quasi etwas im Stil eines Unverpacktladens“, erklärt Mareike Eckhardt. Dabei ist der Friseursalon aber, bei allem Einsatz für Umweltschutz und Nachhaltigkeit, allerdings immer noch ein Friseursalon. „Wir machen vor allem schöne Haare, aber mit einem grünen Bewusstsein“, sagt die Saloninhaberin.

Nachhaltigkeit lohnt sich für das Unternehmen

Und dabei ist für die Unternehmerin klar: Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz lohnen sich. „Wir haben in den vergangenen fünf Jahren unseren Umsatz um 60 Prozent steigern können und haben auf der anderen Seite sehr viele Kosten eingespart“, sagt die Saloninhaberin. Und Mareike Eckhardt gibt sich, was die Auszeichnung, für die der Salon nominiert wurde, kämpferisch: „Dieses Jahr möchte ich das Ding gewinnen. Das wäre die absolute Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Mareike Eckhardt.

Ob sie und ihr Team dieses ehrgeizige Ziel erreichen, erfahren sie auf der Top Hair Messe in Düsseldorf, wo die Sieger der fünf Top-Salon-Pokale am 29. März bekannt gegeben werden.