Hünxe. Mareike Eckhardt besuchte in New York ein Seminar zur Klimakrise mit Ex-Vizepräsident Al Gore. Ihr Wissen wird auch im eigenen Salon eingesetzt.

Hünxe Mareike Eckhardt hat in Sachen Klimaschutz bereits von sich reden gemacht. Zuletzt, als die Friseurmeisterin die Fassade ihres „Salon Meyer“ in Drevenack hat begrünen lassen. Nun hat sie ihr Wissen um den Klimaschutz auf den neusten Stand gebracht und sich als Climate Reality Leader in New York schulen lassen – unter anderem vom ehemaligen Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten, Nobelpreisträger und Oscargewinner Al Gore. Wie kam es dazu?

„Mit der Geburt meiner Kinder wuchs das Interesse am Klimaschutz. Was für eine Welt hinterlassen wir unseren Kindern? Das Thema hat mich beschäftigt“, erinnert sich die zweifache Mutter. „So hat mich der Dokumentarfilm ‚Eine unbequeme Wahrheit‘ von Al Gore aus dem Jahr 2007 tief beeindruckt.“ Als sie sich vor einigen Monaten im Internet seinen zweiten Film „Immer noch eine unbequeme Wahrheit“ ansah, stieß sie auf die Werbung für ein Training zum Climate Reality Leader in New York mit Al Gore. „Ich habe mich einfach mal beworben, dazu musste ich lediglich ein Formular mit meinen Daten und Beweggründen ausfüllen. Ohne mit einer Zusage ernsthaft zu rechnen“, erzählt die Friseurmeisterin.

Umso erstaunter war Mareike Eckhardt, als sie Ende Januar die Zusage erhielt. „Das Seminar war kostenlos, Flug und Hotel mussten wir bezahlen“, erklärt Mareike Eckhardt. Mit ihrem Mann und einem befreundeten Paar flog sie am 12. April für drei Tage nach New York. In einem Messecenter am Huston River in Manhattan erlebte sie Al Gore, der als Vorreiter des Klimaschutzes gilt. „Eine faszinierende Persönlichkeit mit großer Ausstrahlung, er redet frei und begeistert die Menschen“, schwärmt die Hünxerin, die aber auch großartige Wissenschaftler beispielsweise der NASA erleben durfte.

Mareike Eckhardt aus Hünxe besuchte New York, um sich über Klimaschutz zu informieren.
Mareike Eckhardt aus Hünxe besuchte New York, um sich über Klimaschutz zu informieren. © PR | me

Es war ein Mix aus Vorträgen, Filmen, beispielsweise von den Yellow Dot Studios, Workshops und Diskussionen. „Al Gore hat einen zweistündigen Vortrag gehalten, der unheimlich spannend war. Wir waren 3000 Teilnehmer und alle haben gebannt zugehört“, ist Mareike Eckhardt jetzt noch begeistert. Da sie Englisch bis zum Abitur hatte und zwei Monate in den USA lebte, fiel es ihr nicht schwer, die wissenschaftlichen Vorträge zu verfolgen. „Spannend war aber auch, Menschen aus aller Welt kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen“, so die Friseurmeisterin. Denn Climate Reality Leader vernetzt sich, um voneinander zu profitieren und das große gemeinsame Anliegen, den Klimaschutz, voranzubringen.

Klimaschutz-Seminar in New York: „Nichts Radikales“

Was Mareike Eckhardt gar nicht so präsent war und was sie als neue Erkenntnis mit nach Hause nahm: „Ein großes Problem bei der Bekämpfung der Klimakrise ist die Verbreitung falscher Informationen. Lösungen werden bewusst schlecht geredet. Etwa dass E-Bikes schnell brennen oder Wärmepumpen schlecht sind, da sie zu viel Strom ziehen.“ Auch heiße es, die Öl- und Gaskonzerne würden in erneuerbare Energien investieren. Tatsache sei aber, dass sich immer noch viel Geld mit fossiler Energie verdienen lasse, etwa mit Erdöl für die Herstellung von Plastik. So werde die Weltbank aufgefordert, die Produktion von fossiler Energie nicht mehr zu finanzieren, nennt Mareike Eckhardt ein Beispiel aus der Fortbildung.

Tieferes Verständnis für Klimakrise

Teilnehmer der Schulung zum Climate Reality Leader erhalten von Al Gore und weltbekannten Wissenschaftlern, Aktivisten, Innovatoren und politischen Entscheidungsträgern ein tieferes Verständnis der Klimakrise und Lösungsansätze. Das Training wird in verschiedenen Städten weltweit angeboten. Mehr Informationen zum Climate Reality Leader gibt es im Internet unter www.climaterealityproject.org

Was ihr auch gut gefiel: „Die Veranstaltung hatte nichts mit dem zu tun, was bei uns die Klimaaktivisten unternehmen, es gab nichts Radikales, es war eine ruhige Veranstaltung, in der Wissen aufgebaut wurde.“ Betont wurde von den Umweltschützern auch das hohe Ansehen von Joe Biden als der Klimapräsident. „Das Fazit der Schulung lautete: Es gibt Hoffnung. Wir sind auf dem richtigen Weg“, resümiert Mareike Eckhardt.

In ihrem Eigenheim hat Familie Eckhardt schon viel für den Klimaschutz getan. Ihr neu erworbenes Wissen soll auch in den Betrieb einfließen. „Ich sehe mich da als Multiplikator“, so die Saloninhaberin. In ihrem Geschäft wird schon lange Nachhaltigkeit gelebt, leere Spraydosen zum Recyceln zum Schrotthändler gebracht oder Haare gesammelt zur Herstellung von Teppichen, die Öl und Verschmutzungen aus Gewässern filtern. Nicht umsonst wurde ihr Salon im vergangenen Jahr für den Eco Future Preis nominiert. Nach der Fortbildung in New York kann man sicher sein, dass Mareike Eckhardt die Ideen zum Klimaschutz nicht ausgehen werden.