Dinslaken. Neue Ortsgruppe der „Omas for Future“ in Dinslaken: Gründungsmitglied Renate Keller erklärt, warum die Umwelt auch ältere Menschen betrifft.
Anfang Dezember 2024 haben die Ärztin Renate Keller und ihre Freundin Karin eine Regionalgruppe der „Omas for Future“ in Dinslaken gegründet. Seit der Gründung im Jahre 2019 durch Cordula Weimann in Leipzig sind die „Omas for Future“ mit über 90 Regionalgruppen eine bundesweite Bewegung. „Handeln aus Liebe zum Leben“ lautet dabei das Motto der „Omas for Future.“
Ihr Ziel: Mehr Bewusstsein für Umweltschutz, um ihren Enkeln und nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen: „Uns ist bewusst geworden, wie gefährdet unsere Lebensgrundlagen durch den Klimawandel sind. Und dass wir alle seit Jahrzehnten dazu beitragen, dass das so ist. Deshalb sind es auch wir, die etwas dagegen tun können. Jeder und jede Einzelne jeden Tag“, sagen die Gründerinnen aus Dinslaken.
„Omas for Future“ Dinslaken: „Das ist kein neues Thema“
Während es in der Gesellschaft und den sozialen Medien den Anschein macht, dass sich ältere Menschen dem Klimaschutz quer stellen, sprechen die „Omas for Future“ gezielt Menschen ab 50 an. Keller selbst hat vier Kinder und fünf Enkel und sagt, dass diese für sie eine große Motivation sind – und auch in ihrem Umfeld wachse das Bedürfnis, etwas zu tun. Deswegen bauen die „Omas for Future“ in ihrem Selbstverständnis auch auf die Liebe - denn mit der gleichen Liebe, mit der sie ihre Kinder umsorgt haben und die sie für ihre Enkel empfinden, wollen sie sich nun dafür einsetzen, den weiteren Klimawandel zu begrenzen und wenn möglich zu bremsen.
„Omas for Future“
2019 von Cordula Weimann gegründet, setzt sich bei „Omas for Future“ die Generation 50+ in über 90 Regionalgruppen bundesweit für den Klimaschutz ein. Ihre Mission: Klimawandel entgegen wirken, Artenvielfalt erhalten und Ressourcen schützen - und so den kommende Generationen gute Lebensbedingungen hinterlassen.
Kontakt: Dinslaken@omasforfuture.de
„Das ist kein neues Thema, schon in den 70ern lernten wir in der Schule über das Waldsterben“, erzählt Keller. Ältere Menschen spüren laut Keller den Klimawandel mehr als die jüngeren Generationen, da sie noch andere Zustände kannten. Als Beispiel nennt sie das Insektensterben: „Früher sind wir zwei Stunden Auto gefahren und hatten die Windschutzscheibe voll Insekten. Heute ist da nichts mehr“.
„Omas for Future“ Dinslaken: Der Klimawandel betrifft alle
Aber auch das Fehlen von Schnee ist für sie ein sichtbares Zeichen von Änderungen: „Es hat sich so viel verändert, was die Jüngeren gar nicht mehr kennen“, sagt Keller. Ältere Menschen würden laut Keller so realisieren, dass die Klimakrise nicht weit in der Zukunft und somit außerhalb ihrer Interessen liegt, sondern sie jetzt schon alle beeinträchtigt: „Umwelt betrifft nicht nur die Enkel“, stellt Keller klar.
„Körper, Psyche, Soziales und Umwelt sind nicht zu trennen.“
Der Klimawandel betrifft alle, das weiß die Ärztin auch durch ihren Beruf: „Körper, Psyche, Soziales und Umwelt sind nicht zu trennen.“, erläutert Keller. Mit dem Verein wollen die beiden Gründerinnen Aufklärungsarbeit leisten und sich mit anderen Menschen und Vereinen vernetzen. Zusammen wollen sie Aktionen vielfältiger Art vorbereiten und durchführen, die entweder schon von anderen Regionalgruppen erprobt sind oder aus den Ideen der neu gegründeten Gruppe erwachsen. Aktionen vor der Bundestagswahl sind auch geplant. „Wir wollen Menschen Mut machen“, sagt Keller.
„Omas for Future“ Dinslaken: Wann ist das nächste Treffen?
Jeder kann seinen eigenen kleinen Beitrag zum Umweltschutz abliefern, aber oftmals ist laut den Gründerinnen der Anfang schwer. Sie tendieren daher zu konkreten Alltagstipps, mit denen Menschen Schritt für Schritt ihre Verhaltensmuster ändern könnten. Ideen liefern die beiden Gründerinnen direkt mit: weniger Fleisch und mehr Regionales essen, mehr Rad statt PKW fahren, in die Bahn statt ins Flugzeug steigen, mehr Wind- und Solarenergie nutzen.
Wie sie neue Mitglieder erreichen? „Nicht über Instagram und Co., da sind die meisten meiner Generation nicht aktiv“, sagt Keller. Dafür nutzen sie lieber persönliche Netzwerke, Nachbarschaftsgruppen und auch die Zeitung. Zum ersten Treffen im Dezember waren vier Interessenten anwesend. Am Dienstag, den 14. Januar, findet um 17 Uhr in der Voerder Straße das zweite Treffen statt. Nähere Angaben gibt es auf Anfrage per E-Mail (Dinslaken@omasforfuture.de). Die Generation 50+ aus Dinslaken ist eingeladen: „Nicht nur Omas, auch Opas“, stellt Keller lachend klar.