Dinslaken. 26 Jahre hat Dieter Petrak den Schützenverband Dinslaken geleitet. Er ist ziemlich plötzlich vom Amt zurückgetreten. Das ist der Grund dafür.

Es ist schon eine kuriose Geschichte, die sich bei den Dinslakener Schützen ereignete. Nach 26 Jahren war Dieter Petrak, langjähriger Vorsitzender des Schützenverbandes, in dem die Dinslakener Schützenvereine verbunden sind, von seinem Posten zurückgetreten. „Im Grunde wollte man mich in Rente schicken. Ich bin dem nur zuvorgekommen“, sagt Petrak.

Zwischenfall beim Stadtkönigsschießen

Doch warum nach 26 Jahren das plötzliche Aus für das ehrenamtliche Engagement? Der Anlass dafür war, so schildert es Dieter Petrak selbst, ein Zwischenfall beim Stadtkönigsschießen 2024. Der damals noch amtierende Stadtkönig Heribert Prang (BSV Hol-Drop) wollte wieder mit auf den Vogel anlegen, also sich in das Rennen um den Titel des Stadtkönigs einmischen, erklärt Petrak.

Ein Ansinnen, das zu einer Diskussion führte, ob er als amtierender Stadtkönig überhaupt auf den Vogel anlegen dürfte. „Ich habe das mit den anderen Vereinsvorsitzenden abgesprochen“, sagt Petrak. Auch die waren wohl zumindest mehrheitlich der Ansicht, Prang dürfe nicht schießen. In der Folge sei der Heribert Prang von seiner Funktion als Stadtsportleiter der Schützen zurückgetreten.

Konfrontation statt Gespräch – Amt aufgegeben

Für Petrak sei das kein großes Problem gewesen: „Ich hatte da schon jemanden im Blick, der das Amt hätte übernehmen können“, erklärt er. Stattdessen sei alles anders gekommen. Die Vorsitzenden der Dinslakener Schützenvereine hätten sich getroffen und dabei auch das Stadtkönigsschießen diskutiert. „Da sind einige Dinge nicht so gelaufen, wie geplant“, gibt Dieter Petrak zu. Bei den erwachsenen Schützen zog sich der Wettkampf um die Königswürde, der eigentlich um 18.30 Uhr hatte beendet sein sollen, bis 20.20 Uhr hin. Noch länger dauerte es bei den Jugendlichen, die erst um 21.45 Uhr ein neue Stadtprinzessin bejubeln konnten.

Das sei dann wohl der Anlass für die Vereinsvorsitzenden gewesen, den Rückzug von Dieter Petrak von seinem Posten zu fordern. Eigentlich hätte dazu wohl ein Gespräch stattfinden sollen. Stattdessen sei Petrak vom Vorsitzenden des BSV Dinslaken-Feldmark, Hans-Georg Neuhäuser, quasi direkt mit der Idee konfrontiert worden, dass man ihn aus seinem Amt haben möchte. „Daraufhin habe ich das Amt sofort niedergelegt“, sagt Dieter Petrak.

„Was sich die Vorsitzenden der Vereine da geleistet haben, ist eine Riesen-Sauerei.“

Dieter Petrak
Der ehemalige Vorsitzende des Dinslakener Schützenverbandes über den Umgang mit seiner Person.

Über die Art und Weise, wie diese indirekte Entfernung aus seinem langjährigen Ehrenamt gelaufen ist, ist Petrak durchaus erbost: „Was sich die Vorsitzenden der Vereine da geleistet haben, ist eine Riesen-Sauerei“, sagt der ehemalige Vorsitzende des Dinslakener Schützenverbandes und langjährige Vorsitzende des BSV Dinslaken-Hiesfeld. Eine Ansicht, in der ihn langjährige Weggefährten ebenfalls bestätigt hätten. „Das ist sicherlich nicht im Sinne des kameradschaftlichen Schützenwesens“, erklärt Petrak. Seiner Kenntnis nach sollen Hans-Georg Neuhäuser und Peter Gockel, der Vorsitzende des BSV Oberlohberg, als Doppelspitze in Zukunft seine bisherige Aufgabe übernehmen.

Anfragen der Redaktion zu dem Thema ließen Hans-Georg Neuhäuser und Peter Gockel bisher unbeantwortet.