Hünxe. Über den Mängelmelder können Bürger Probleme an die Gemeinde melden. Einige dieser Anfragen wurden zuletzt jedoch abgelehnt. Was dahinter steckt.

Es ist, zumindest, wenn man es aus der Sicht eines Bürgers sieht, schon fast ein Skandal: Man meldet einen Mangel an die Gemeinde. Als Antwort bekommt man nur eine Nachricht zurück: „Die Bearbeitung der Meldung wurde von der zuständigen Gemeinde abgelehnt.“

So ging es einigen Hünxer Bürgern, die über den Mängelmelder der Gemeinde Hünxe Eingaben gemacht hatten. Via Facebook machte eine Bürgerin daraufhin ihrem Unmut Luft. „Frage mich, warum es den Mängelmelder gibt“, kommentierte eine andere Nutzerin daraufhin, die ebenfalls diese Erfahrung gemacht hatte.

Erklärung für abgelehnte Meldungen

Hat man im Hünxer Rathaus keine Lust sich um die Meldungen der Bürger zu kümmern? Das erscheint doch eher unwahrscheinlich, wenn man ansonsten nur lobende Worte zum Thema Mängelbeseitigung aus der Gemeinde hört. Ein Blick auf die gemeldeten Mängel für Hünxe im hinter dem System steckenden Portal Meldoo zeigt, dass gerade einmal zwei gemeldete Mängel noch nicht bearbeitet wurden. In andern Städten finden sich hier seitenweise Mängelmeldungen, um die sich scheinbar noch niemand gekümmert hat. Was steckt also hinter den Ablehnungen?

Zum konkreten Fall kann Klaus Stratenwerth, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters und damit der zweite Mann an der Hünxer Verwaltungsspitze, nichts sagen. Allerdings kann er sich erklären, wie es zu solchen Meldungen kommt: „Wenn ein Mangel schon beseitigt wurde, bevor ein Bürger ihn gemeldet hat, kann es passieren, dass nur so eine Meldung zurückkommt“, erklärt er.

Problematiken beim Meldesystem

Gleiches könne geschehen, wenn ein Mangel nicht in die Zuständigkeit der Gemeinde falle, etwa wenn Schäden an Straßen gemeldet werden, für die der Landesbetrieb Straßen NRW zuständig ist oder wenn ein überfahrenes Tier gemeldet werde. „Diese Fälle geben wir dann weiter, können aber dann die Drittpartei nicht in den Mängelmelder einbinden“, erklärt Klaus Stratenwerth.

In solchen Fällen könnten ähnliche Fälle auftreten. Oder die Bürger bekommen eine Rückmeldung, dass der ein Mangel „erledigt“ wurde, was er aus Blick der Gemeinde auch ist, auch wenn er tatsächlich noch weiterbesteht – etwa ein überfahrenes Tier noch nicht beseitigt wurde. „Wir können nicht nachhalten, wann sich eine andere Behörde darum kümmert“, sagt Stratenwerth.

Bürger sollten immer eine Rückmeldung bekommen

Der natürlich auch sieht, warum solche Fälle für die Bürger unbefriedigend sein können. „In der Regel sollte es so sein, dass der Bürger auch eine Rückmeldung bekommt“, sagt er. Im besten Fall natürlich die, dass ein Mangel behoben wurde. Ansonsten könnten sich die Bürger aber darauf verlassen, dass von ihnen angezeigte Mängel in der Verwaltung bei den zuständigen Personen landen. Ist ein Mangel richtig angegeben, geschieht das automatisch. Im Zweifelsfall würde eine Mitarbeiterin dafür sorgen, dass nicht klar zugeordnete Beschwerden an der richtigen Stelle im Rathaus landen würden.