Voerde. In Friedrichsfeld startet bald die lang angekündigte Straßensanierung. Die Auswirkungen auf den Verkehr und die Folgen für die Anwohner sind enorm.
Westlich der B8 bremsen Arbeiten an der Eisenbahnüberführung Spellener Straße den Verkehr in Friedrichsfeld aktuell und künftig immer wieder aus, und auch an der Poststraße wird es im Bereich der Unterführung im Zuge des Betuwe-Ausbaus zu Sperrungen kommen. In wenigen Tagen nun startet in dem Voerder Stadtteil östlich der Bundesstraße die nächste Baustelle, die zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen auf einer innerörtlichen Verbindungsstraße führen wird: Die „grundhafte Erneuerung der „Hugo-Mueller-Straße/Alte Hünxer Straße“ steht kurz bevor – und dies fünf Jahre nach der Entscheidung des Bau- und Betriebsausschusses darüber, in welcher Variante die Maßnahme ausgeführt werden soll. Für diese Woche hat die Stadt angekündigt, dass mit ersten Arbeiten und dem Einrichten der Baustelle begonnen werden soll. Die Dauer der Gesamtmaßnahme dürfte nicht wenige aufschrecken. Die Stadt rechnet mit einer Bauzeit von etwa drei Jahren.
Betroffene Anwohner wurden von der Stadt Voerde schriftlich informiert
Vor wenigen Tagen haben betroffene Anwohner Post aus dem Rathaus erhalten. In dem Schreiben informiert die Stadt über die Maßnahme, die in 16 Bauabschnitten mit abschnittsweiser Vollsperrung erfolgt. Nur Fußgänger und Radfahrer werden die Baustelle während der gesamten Bauzeit passieren können, heißt es. Der „mehr als 1,9 Kilometer lange“ Straßenzug wird im Zuge des Gesamtvorhabens „einen beidseitig baulich abgesetzten Geh- und Radweg“ erhalten. Die Hugo-Mueller-Straße wird auf dem Teilstück zwischen der B8 und dem Beginn der „Alten Hünxer Straße“ grunderneuert. In einem ersten Schritt (Bauabschnitt 1 bis 3) würden dort die Schmutz- und Regenwasserkanäle erneuert. Dazu sei es erforderlich, im Kreuzungsbereich B8/Hugo-Mueller-Straße/Spellener Straße eine Baustellenampel zu installieren. Grund: Die Hugo-Mueller-Straße soll vom Durchgangsverkehr freigehalten und die „Abwicklung des Baustellenverkehrs“ gewährleistet werden können.
Folge: Der motorisierte Verkehr wird dann über die Hugo-Mueller-Straße nicht mehr in den dortigen Siedlungsbereich fahren können, sondern über entsprechende Umleitungsstrecken über die Hans-Richter-Straße geführt. Die Baustellenampel soll, das war der Stand vor einer Woche, ab Montag, 21. Oktober, eingerichtet werden. Sind in den Bauabschnitten 1 bis 3 die Kanäle erneuert und die Gräben der Bauabschnitte verfüllt, soll die Straßenoberfläche für die „Erreichbarkeit der unmittelbar anliegenden Grundstücke fortlaufend provisorisch wieder befahrbar gestaltet“ werden, kündigt die Stadt in dem Schreiben an. Einschränkungen bei der Erreichbarkeit der Grundstücke und eine Aufrechterhaltung der Baustellenampel an der B8 zwecks Sperrung des Durchgangsverkehrs ließen sich jedoch voraussichtlich bis Frühjahr 2025 nicht vermeiden. Einen konkreten Monat, der hier angepeilt wird, nennt die Stadt nicht.
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Nach den erfolgten Kanalsanierungen und Anbindungen der Hausanschlussleitungen sollen im Bauabschnitt 4 bis 6 die Geh- und Radwege bis einschließlich des Anschlussbereiches der weiterführenden Hugo-Mueller-Straße „neu hergestellt“ werden. Mit den weiteren Straßenbauarbeiten auf dem längsten Teilstück Alte Hünxer Straße bis Hans-Richter-Straße wird danach begonnen. In einigen Bereichen werde die Mitverlegung von Leitungen der Versorgungsunternehmen Westnetz, Gelsenwasser und gegebenenfalls der Fernwärme Niederrhein erforderlich. Letztere erwägt, wie berichtet, im Zuge des in Friedrichsfeld laufenden Netzausbaus auch die Alte Hünxer Straße dafür zu erschließen, wenn es unter den Liegenschaftseigentümern eine entsprechende Nachfrage gibt. Geplante Arbeiten an den Kanälen beschränken sich auf dem längsten Teilstück laut Stadt „auf erforderliche punktuelle Sanierungen“ und die „Erneuerung von querenden Anschlussleitungen“. Lediglich im letzten Bauabschnitt 16 werde der vorhandene, bis an den Buchenweg reichende Regenwasserkanal in Richtung der Hans-Richter-Straße um etwa 190 Meter verlängert.
Kosten und weitergehende Informationen
Die Auftragssumme zur „grundhaften Erneuerung“ der Hugo-Mueller-Straße/Alte Hünxer Straße in Friedrichsfeld beziffert die Stadt Voerde mit 10,4 Mio. Euro. Die Fertigstellung ist für November 2027 geplant. Für weiterreichende Informationen hat sie entsprechende Planunterlagen zum Straßenausbau sowie zu den Bauabschnittsbildungen auf einem Share-Point des Kommunalen Rechenzentrums unter dem folgenden Link zum Download bereitgestellt: https://share.krzn.de/exs/externalshare/voerde/qfMie2gD/.
Durch die zeitweise entfallende Verkehrsanbindung der Hugo-Mueller-Straße an die B8 würden die verbleibenden Anschlusspunkte über die Heidestraße (Ausfahrt nur in Richtung Wesel; Einfahrt nur aus Richtung Dinslaken kommend möglich) und über die Poststraße voraussichtlich deutlich mehr belastet. Der Busverkehr sei über die Poststraße abzuwickeln. Deshalb bittet die Stadt die Verkehrsteilnehmer des Quartiers, sich während der ersten sechs Bauabschnitte über die Anbindung an der Hans-Richter-Straße (K12) zu orientieren. Auch dort ist eine Regelung per Ampel vorgesehen.