Voerde. Die Stadt möchte zum Naturpark Hohe Mark gehören. Davon verspricht sie sich viele positive Effekte. Der Beitritt hat aber auch eine Kehrseite.

Die Nachbarkommunen Dinslaken und Hünxe gehören ihm bereits an – nun möchte Voerde folgen: Die Stadt beabsichtigt, Mitglied des „Naturparks Hohe Mark – Westmünsterland e.V.“ zu werden. Der Beitritt soll ab 1. Januar 2025 erfolgen. Das Ganze steht unter dem Vorbehalt, dass das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW die entsprechende Ausweisung als Naturparkflächen vornimmt. Auch muss der Voerder Stadtrat dem Vorschlag der Verwaltung zustimmen. Der Stadtentwicklungsausschuss wird über das Vorhaben am Dienstag, 24. September, beraten. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr im kleinen Sitzungssaal (Raum 137) des Rathauses.

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Wie die Stadtverwaltung in der Drucksache für die Politik darlegt, sind Naturparks „einheitlich zu entwickelnde und zu pflegende großräumige“ Bereiche, die überwiegend Landschaftsschutz- oder Naturschutzgebiete sind. „Außerdem eignen sie sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders gut“, es werde ein nachhaltiger Tourismus angestrebt. Von der Flächenerweiterung des Naturparks Hohe Mark auf das Voerder Gebiet verspricht sich die Stadt viele Vorteile und positive Effekte: Dadurch würden sich ihr „neue touristische Quellmärkte“ eröffnen, des Weiteren werde sie von einem „deutlich vergrößerten Marketingradius und neuen Förderzugängen profitieren“.

Naturpark Hohe Mark umfasst derzeit eine Fläche von rund 1978 Quadratkilometern

Voerde könne mit der Marke und Lage im derzeit rund 1978 Quadratkilometer Fläche umfassenden Naturpark werben. Das positive Image dahinter könnten auch Unternehmen nutzen. Darunter fallen nach Ansicht der Stadtverwaltung nicht alleine Betriebe aus den Bereichen Gastronomie/Tourismus. Auch andere Firmen hätten die Möglichkeit, ihre Angebote mit dem Hinweis auf die „gute Lage“ im Naturpark Hohe Mark zu bewerben.

Im Voerder Rathaus geht man davon aus, dass die gesamte Stadt von mehreren allgemeinen touristischen Entwicklungen profitieren kann. Dazu gehört ein „zunehmendes Interesse an Natur, Kultur, Entschleunigung und sanfter Bewegung“, der Begriff „Naturpark“ sei in dem Zusammenhang sehr positiv behaftet. Ein weiterer Aspekt sei der Wandel des Reiseverhaltens hin zu Kurzreisen zu allen Jahreszeiten. Zudem verzeichne der Wander- und Radtourismus seit Jahren eine positive Nachfrage-Entwicklung. Auch mache sich der Naturpark die zunehmende Suche nach „Regionalität und Authentizität“ als „Gegentrend zur Globalisierung und Urbanisierung“ zunutze.

Der Beitritt der Stadt Voerde zum Naturpark Hohe Mark ist auf der anderen Seite mit Kosten im hohen vierstelligen Bereich verbunden. Pro Kalenderjahr wird ein Mitgliedsbeitrag von 1000 Euro erhoben. Darüber hinaus wird ein Marketingsvertrag mit dem gleichnamigen Förderverein geschlossen. Die Marketingumlage beträgt 7140 Euro per anno. Der städtische Haushalt wird also jährlich mit mehr als 8000 Euro belastet.