Dinslaken. David Rauterberg, Matthias Schneider und Simon Bröker animierten das Publikum einen Abend lang, mitzusingen. Unsere Autorin wagte den Selbsttest.
Partyhits hören macht Spaß, sie selbst mitzusingen, macht mehr Spaß. Diese Idee hat David Rauterberg in ganz Deutschland verbreitet. Der Münsteraner selbst füllt hier in der Region regelmäßig gemeinsam mit Pianist Matthias Schneider das Oberhausener Ebertbad.
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Ob das nicht auch Open Air im Burgtheater funktionieren würde, fragte sich die Freilicht AG. Das Rudelsingen wurde gebucht - und übertraf alle Erwartungen. Rund 1800 Gesangsbegeisterte stimmten am Samstagabend ins Rudelsingen-Repertoire von „Aber bitte mit Sahne“ bis „Astronaut“ von Sido und Andreas Bourani ein.
Frauenstimmen dominieren das Rudelsingen
Es ist ein Phänomen, das wohl alle gemischten Chöre bestätigen können: Singen im Chor ist eher Frauensache. Während unter den rund 20 Titeln des Abends nur drei waren, die im Original von Frauen geschrieben bzw. gesungen wurden, stellten die Sängerinnen im Publikum eindeutig die überwiegende Mehrheit.
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Während also David Rauterberg, live unterstützt von Matthias Schneider am Flügel und Simon Bröker an der E-Gitarre, eine richtig gute Party-Cover-Show liefert, liefern die überwiegend weiblichen Stimmen einen hellen, kräftig und fröhlich klingenden Background-Chor. Die Texte werden auf einer LED-Leinwand und zusätzlich für den seitlich gelegenen Block C auf einem Fernseher abgespielt - auch wenn man das meiste wahrscheinlich sogar auswendig mitsingen könnte.
Rudelrocken im Burgtheater
Was aber ist der Reiz eines solchen Abends? Um das wirklich herauszufinden, bleibt wohl nur eines: Mitmachen. Der Einstieg fällt leicht, das zweite Stück des Abends ist „Westerland“. Das könnte man auch noch auswendig, es gab früher keine Party, auf der nicht irgendwann die Stücke der Ärzte hoch und runter mitgesungen wurde. Und genau an solche Erlebnisse und Erinnerungen scheint das Rudelsingen auch zu appellieren. Das Team Rauterberg stimmt Mainstream-Hits von Abba und den Beatles an, etwas Neue Deutsche Welle, leicht anspruchsvolleres wie Stings „Englishman in New York“ oder auch Tim Bendzkos „Eben mal die Welt retten“.
Und dann gibt es natürlich die Songs, die jeder mitpfeifen kann: „Always look on the bright side of life“. Ein Highlight aber ist das Medley im zweiten Teil des Abends. Simon Bröker weiß, was man mit einer E-Gitarre anfängt und zeigt dies auch: Kiss, Scorpions und Deep Purples unvermeidliches „Smoke on the Water“: Erweiterte sich das Rudelsingen schon vorher zum Rudeltanzen, bebte das Burgtheater nun im Rudelrocken.
Glücksgefühle durch gemeinsames Musizieren
Party ist angesagt. Jess Geiger, die das Rudelsingen vom Ebertbad kennt, bringt es in der Pause auf den Punkt: „David Rauterberg macht die Menschen glücklich“. Für sie ist diese Veranstaltung der beste Abend des diesjährigen Fantastivals. Stars live zu sehen, ist halt die eine Sache, selbst mit anderen Menschen in der Musik Gemeinschaft zu erleben, noch einmal was anderes. „Sweet Caroline“: Ob Stadion oder Burgtheater: das (Glücks-)Gefühl, das sich einstellt, ist dasselbe.
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Und dann ist da auch noch der gute Zweck, der für manche Überraschung sorgt. In der Pause gibt es eine Tombola zugunsten Ärzte ohne Grenzen, jedes Los gewinnt – vom Songbook bis zur Küchenmaschine. „Die kann ich nicht annehmen, ich bin mit dem Fahrrad hier“, bedauert die Gewinnerin. Kein Problem, Rauterberg lässt sich die Adresse geben und verspricht, ihr das Paket kostenfrei zustellen zu lassen.