Hünxe. In seinen Aussagen zum AfD-Wahlergebnis in Hünxe hätte der Bürgermeister Ortsteile zu Problemzonen erklärt. So reagiert Buschmann auf die Kritik.

Irritiert waren die Hünxer Sozialdemokraten über die Aussagen des Hünxer Bürgermeister Dirk Buschmann zum Wahlergebnis der AfD in der Gemeinde. „Es gibt in der Gemeinde Hünxe nichts, was einem ‚sozialen Brennpunkt‘ auch nur ansatzweise ähnelt!“, erklären sie. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Horst Meyer und der Parteivorsitzende Jan Scholte-Reh äußern Kritik an den Aussagen, die ihrer Ansicht nach bestimmte Quartiere und Straßenzüge in Bruckhausen (Im Großen Feld) und Drevenack (Buchenstraße), in die Nähe von „sozialen Brennpunkten“ rückten.

„Diese Aussagen bedienen nicht nur falsche Klischees, sondern sind auch ein Schlag ins Gesicht der Menschen, die dort leben“, erklärt der Fraktionsvorsitzende der SPD Horst Meyer. Zudem weist er darauf hin, dass die Buchenstraße in Drevenack nicht einmal im Einzugsbereich des Wahllokals „Alt-Peddenberg“ liegt und daher kaum zum dort hohen Ergebnis der AfD beigetragen haben kann. Zudem weisen die Sozialdemokraten darauf hin, dass die AfD quer durch alle Gesellschaftsschichten Unterstützer habe.

Bürgermeister stellt seine Aussage klar

Was hatte aber nun Bürgermeister Dirk Buschmann eigentlich gesagt? Gegenüber der NRZ hatte er selbst erklärt, dass es in Hünxe so etwas wie soziale Brennpunkte, wie man sie teils in Hochhaussiedlungen in Großstädten finde, nicht gäbe. „Wenn wir sowas ähnliches haben, dann Im Großen Feld in Bruckhausen und an der Buchenstraße in Drevenack“, hatte der Bürgermeister gesagt, bezogen auf die Wohnstrukturen in Mehrfamilienhäusern, die es in der Gemeinde vor allem an diesen beiden Straßen gibt – mit Bezug auf die angesprochenen Hochhaussiedlungen, nicht auf den Ausdruck der sozialen Brennpunkte. Zudem hatte er auch in seiner ersten Reaktion betont, dass er nicht wisse, ob Menschen dort Probleme hätten, die dazu führen würden, dass sie vermehrt AfD wählen, oder ob das überhaupt der Fall sei.

Bürgermeister Dirk Buschmann regiert auf die Kritik aus den Reihen der Hünxer SPD.
Bürgermeister Dirk Buschmann regiert auf die Kritik aus den Reihen der Hünxer SPD. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

„Ich wollte auf keinen Fall sagen, dass wir irgendwo in Hünxe einen sozialen Brennpunkt haben“, betont Bürgermeister Dirk Buschmann auf Nachfrage der Redaktion zur SPD-Kritik. Und er bittet um Entschuldigung, falls seine Aussage irgendwo so angekommen sein sollte. „Ich habe die beiden Straßen nur genannt, weil es dort Mehrfamilienhäuser gibt.“ Wie er bereits im Rahmen seine ersten Einschätzung zum Wahlergebnis betont hatte, lasse sich die Wählerschaft der AfD nicht klar eingrenzen – weder örtlich noch im Bezug auf ihr Einkommen oder ihren gesellschaftlichen Status.

Wie geht man mit Wahlergebnissen um?

SPD Chef Jan Scholte-Reh erklärt zum Wahlergebnis: „Politik wird ihrer Verantwortung nicht gerecht, wenn sie die Schuld für schlechte Wahlergebnisse auf die Wähler schiebt. Stattdessen müssen wir den Menschen zuhören und verstehen, was sie bewegt. Politik muss die Alltagsrealität der Menschen wahrnehmen und dabei Kümmerer und Mittler sein.“

Es bleibt abzuwarten, ob dieser Ansatz bei den nächsten Wahlen dazu führt, dass in Hünxe weniger Menschen für die AfD abstimmen.