Hünxe. In Bruckhausen und Drevenack sammelte die AfD prozentual mehr Stimmen, als im Bund. Das sagt Bürgermeister Dirk Buschmann zu möglichen Ursachen.
Die Ergebnisse der Europawahl haben auch im Lokalen viele Menschen überrascht. Insbesonders das starke Abschneiden der AfD in vielen Kommunen, hatten die Menschen vor Ort so nicht unbedingt kommen sehen. In Hünxe zeigt sich Bürgermeister Dirk Buschmann überrascht vom Ergebnis der Europawahl – zumindest vom Stimmanteil der AfD in seiner Gemeinde.
11,75 Prozent der Hünxer Wähler stimmten für die AfD ab. „Damit hätte ich überhaupt nicht gerechnet“, sagt Dirk Buschmann. „Die hohe Zahl der Menschen, die bei der AfD ihr Kreuz gemacht haben, hat mich verwundert.“ Anhaltspunkte dafür, dass die AfD in der Gemeinde so gut abschneiden konnte, hatte es auch bei den Wahlen zuvor nicht gegeben. Immer blieb die Partei hier bei Wahlen zuvor im einstelligen Prozentbereich.
Keine einfache Erkärung für gutes AfD-Ergebnis
Eine Erklärung für dieses Wahlverhalten eines nicht unbeträchtlichen Teils der Hünxer Bevölkerung hat Dirk Buschmann nicht. „Die Wählerschaft der AfD lässt sich nicht so klar eingrenzen“, kommentiert er. Am ehesten sieht er eine generelle Unzufriedenheit mit den Angeboten der Regierungsparteien als Ursache. „Wer sich nicht mit der Partei beschäftigt, für den ist die AfD vielleicht eine Alternative.“
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Auffällig in Hünxe: In drei Wahlbezirken hatte die AfD bei den Urnenwählern sogar prozentual mehr Stimmen eingesammelt als im bundesweiten Wahlergebnis. In der Gaststätte Rühl in Bruckhausen hatten 16,78 Prozent der Wähler für die AfD gestimmt. In der Grundschule Bruckhausen 16,03 Prozent und in der Gaststätte Alt-Peddenberg im Hünxer Ortsteil Drevenack sogar 17,85 Prozent der Wähler.
Spekulationen zu guten AfD-Ergebnissen
Eine Erklärung dafür hat Dirk Buschmann nicht. Der Bürgermeister kann nur spekulieren. „Vom Gefühl her sind es oft Menschen in den unteren Einkommensklassen, die unzufrieden sind, weil sie es als ungerecht empfinden, wenn Leistungsempfänger ähnlich viel bekommen, wie sie“, sagt Dirk Buschmann. Hier richte sich der Ärger dann häufig gegen Migranten.
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Auch da kann er nur spekulieren, ob Menschen, auf die das zutrifft, in Drevenack und Bruckhausen häufiger zu finden sind. Denn klassische „soziale Brennpunkte“, die man aus Hochhaus-Siedlungen in größeren Städten kennt, habe man in Hünxe nicht. „Wenn wir sowas ähnliches haben, dann Im Großen Feld in Bruckhausen und an der Buchenstraße in Drevenack“, sagt Dirk Buschmann. Aber ob Probleme dort zu einem besseren Wahlergebnis für die AfD geführt haben, vermag er nicht zu sagen. Schließlich finden sich die Unterstützer der AfD auch quer durch alle Bevölkerungsschichten.
Auswirkungen auf die Kommunalpolitik
Welche Auswirkungen das Ergebnis auf die Hünxer Kommunalpolitik hat, vermag Bürgermeister Dirk Buschmann auch noch nicht zu sagen. „Ich finde es schwierig, daraus auf die nächste Kommunalwahl zu schließen“, sagt er. Zumal ihm persönlich niemand in Hünxe bekannt wäre, der sich dazu bekennen würde, die AfD zu wählen. Die Partei hat bisher in der Hünxer Kommunalpolitik auch keine Rolle gespielt.
Bei der Kreistagswahl 2020 und der Landtagswahl 2022 hatte die AfD in Hünxe jeweils weniger als fünf Prozent der Stimmen bekommen. Bei der Bundestagswahl 2021 waren es 6,42 Prozent der Hünxer Bürger, die für die Partei ihre Stimme abgegeben hatten.