Der Schlagersänger war Mitglied der Castingband Bro’Sis. Jetzt tritt er in einer ABBA-Show auf. 14 Darbietungen sind ab Mai zu erleben.

Man spürt förmlich durch das Telefon, wie die Augen von Ross Antony leuchten. Für den 49-Jährigen, der von 2001 bis 2006 Mitglied der Castingband Bro’Sis war und 2013 eine Karriere als Schlagersänger begann, geht ein Traum in Erfüllung. Er ist Special-Guest bei „The Show – A Tribute to ABBA”, die ab Anfang Mai 2024 mit 14 Shows in Deutschland zu erleben sein wird. Bei den meisten Konzerten ist der Entertainer mit auf der Bühne der Erfolgstribute-Show und performt seine ABBA-Lieblingssongs. Im Interview mit unserer Sonntagszeitung spricht Antony über seine Lieblingsband ABBA.

Herr Antony, Sie sind ab Anfang Mai 2024 bei 14 Shows in Deutschland Special-Guest bei „THE SHOW - A Tribute to ABBA“. Etwas Besonderes für Sie?

Ross Antony: Oh ja. Ich habe mich so gefreut, als die Anfrage kam. Als ABBA-Fan bin ich mit ihren Liedern aufgewachsen. Als Kind bin ich oft zu ABBA eingeschlafen, wenn ich nicht schlafen konnte. Meine Mama hat zu Hause ABBA so oft gespielt. Ich bin nur Gastsänger und singe nicht so viel wie die Mädels, aber einige Songs werde ich präsentieren. Darauf freue ich mich total. Die Show wurde von den vier ABBA-Mitgliedern abgesegnet.

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Sie nennen sich selbst den größten ABBA-Fan aller Zeiten. Wie sind Sie Fan geworden?

(lacht) Ich war schon vom ersten Song an Fan und musste einfach alles haben – sowohl von den Spice Girls als auch von ABBA. Obwohl ich keinen CD-Player mehr besitze, liegen trotzdem alle ihre CDs bei mir zu Hause im Schrank. Auch heute betrachte ich noch immer mit so viel Freude die Booklets von ABBA. Die Engländer haben die Schweden geliebt, vor allem ABBA. Es gab so viel Merchandise, es war unglaublich. Selbst wenn jemand ABBA nicht mochte, kam er nicht umhin, ihre Songs doch irgendwann zu lieben. In England kennt jeder einen ABBA-Song. Ich glaube sogar, dass mehr Leute ABBA kennen als die Queen.

Welcher ist Ihr Lieblingssong von ABBA?

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Das Schöne an ABBA ist, dass es so viele Hits gibt. Es ist schwer zu sagen, welches Lied wirklich mein Herzenssong ist. Unterschiedliche Songs passen zu verschiedenen Lebensabschnitten. Ich liebe „Thank You For The Music“. Dieses Lied passt immer zu mir, weil ich wirklich dankbar bin, dass ich Musik machen darf. Und natürlich ist „Dancing Queen“ auch toll. „Waterloo“ ist hingegen kein Lieblingssong von mir. Zu diesem Lied habe ich bis heute keinen Bezug.

Ross Antony in der TV-Show „Schlagerchampions – Das große Fest der Besten“ 2024 im Velodrom Berlin.
Ross Antony in der TV-Show „Schlagerchampions – Das große Fest der Besten“ 2024 im Velodrom Berlin. © imago/Future Image | IMAGO/Frederic Kern

Gibt es einen emotionalsten ABBA-Moment für Sie?

Meine Oma hat immer gerne ABBA gehört, bevor sie verstorben ist. Auf ihrer Beerdigung haben wir tatsächlich „Thank You For The Music“ gespielt. Das passte zu ihr, denn meine Oma war sehr musikalisch und liebte Musik über alles. Sie wünschte sich, dass ich weiterhin Musik mache. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich mit diesem Beruf Geld verdienen möchte. Es gab keinen schöneren Abschied von meiner Oma als dieser Song bei der Beerdigung.

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Welchen Augenblick in der Liebe verbinden Sie mit ABBA?

Paul und ich sind seit fast 24 Jahren zusammen. Wir haben viermal geheiratet. Zuerst gaben wir uns als Paar das Ja-Wort. Dann, zehn Jahre später, sagten wir erneut Ja zueinander. Anschließend durften wir für RTL auf den Malediven heiraten, um mit denselben Leuten erneut zu feiern. Als es offiziell wurde, dass wir heiraten dürfen, taten wir dies 2018 erneut. Wenn ich Paul anschaue, weiß ich, dass wir immer noch glücklich sind. ABBA hat immer einen Teil unseres Lebens ausgefüllt. Bei romantischen Abenden mit selbstgekochtem Essen lief immer ABBA im Hintergrund. Selbst als Paul mich das erste Mal in England abholte, lief ABBA im Radio.

ABBA haben 2022 ein neues, allerletztes Album veröffentlicht, live wird man die Band nicht mehr sehen können. Nur als digitale Avatare in der neuen Show in London. Waren Sie enttäuscht oder begeistert?

Ich finde es toll. Sofort war ich begeistert und habe bemerkt, dass alle Vier älter geworden sind. Dies konnte man bereits in den vergangenen Jahren bei gemeinsamen Auftritten sehen. Niemand möchte die Bilder im Kopf verlieren, wie sie früher aussahen. Ich kann verstehen, dass sie sagen: „Wir sind zu alt, um auf der Bühne zu stehen.“ Ich möchte es mir unbedingt ansehen. Diese Show ist das Beste, was passieren konnte. Sie sind nun für die Ewigkeit präsent. Es ist eine großartige Idee. Es ist wirklich toll umgesetzt, und man hat das Gefühl, so habe ich gehört, dass sie wirklich auf der Bühne stehen.

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„Es ist absurd, aber es ist real“, sagte Agnetha. Aber gerade real ist es doch eben nicht. Hätten sich ABBA nicht ihren Legenden-Status bewahren sollen?

Ich finde es gar nicht schlimm. Die Leute möchten die Live-Atmosphäre noch einmal erleben. Es muss wie eine Riesenparty sein. Ich kann die Kritiker verstehen, weil man sich diese vier Legenden im Gedächtnis bewahren möchte, so wie sie früher auf der Bühne standen. Aber irgendwann wird eines der ABBA-Mitglieder nicht mehr leben, und dann wird die Show eine schöne Erinnerung an Agnetha, Frida, Benny und Björn sein. Wenn ich meine Musik verewigen könnte, würde ich es auch tun. ABBA wird durch diese Show weiterleben. Die nächste Generation wird ebenfalls neugierig auf ABBA werden. Es ist einfach zeitlose Musik.

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Das ist ein Artikel der Digitalen Sonntagszeitung. Die Digitale Sonntagszeitung ist für alle Zeitungsabonnenten kostenfrei. Hier können Sie sich freischalten lassen. Sie sind noch kein Abonnent? Hier geht es zu unseren Angeboten.