NRW. Nach der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY ungelöst sind mehrere Hinweise zu den gezeigten Fällen eingegangen. Mehrere Anrufer nennen Namen.

  • Aktenzeichen XY ungelöst: Zwei der fünf Fälle aus der Sendung vom 12. Februar spielen in NRW.
  • Die Kripo Wesel und die Kripo Dortmund haben bei der ZDF-Sendung im Februar um Hinweise gebeten.
  • Zu einem Überfall auf der Autobahnausfahrt ist bereits ein Hinweis eingegangen.

Wenn Polizeiermittlungen ins Stocken geraten, ist die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ eine weitere Möglichkeit der „Öffentlichkeitsfahndung“. Die Ermittlerinnen und Ermittler erhoffen sich durch die Ausstrahlung neue Spuren und Hinweise aus der Bevölkerung. In der Vergangenheit konnten dank der Fernsehsendung nicht wenige Kriminalfälle gelöst werden. Vielleicht gehören dazu bald diese Fälle, die in der Sendung am 12. Februar 2025 vorgestellt werden:

Date entpuppt sich als Überfall: Aktenzeichen XY zeigt Bilder zweier Tatverdächtiger

Dortmund: Ein junger Mann will am Abend des 7. Juni 2023 eine Frau treffen, die er aus einem Chatroom kennt. Doch in der Schrebergartenkolonie, in der sie sich verabredet haben, erscheint keine Frau – stattdessen wollen ihn vier Männer ausrauben. Sie prügeln auf ihn ein und rauben Bargeld und sein Handy. Das Opfer rappelt sich jedoch auf und läuft den Tätern nach, um sein Handy zurückzubekommen. Als der junge Mann sie einholt, schlägt ein Täter mit einem Hammer auf ihn ein und trifft ihn am Kopf. Daraufhin flüchten die Unbekannten weiter. Ein Paar, das zufällig in seinem Auto vorbeifährt, bemerkt das Opfer und leistet erste Hilfe. Der junge Mann trägt bleibende Schäden von dem Überfall davon. In der Sendung werden Aufnahmen zweier Verdächtiger gezeigt.

Einer der beiden ist schwarz, 18 bis 25 Jahre alt, 1,80 bis 1,85 Meter groß, hat gelockte Haare und eine schlanke Statur. Ein Zeuge will diesen Mann mehrfach im Dortmunder Stadtteil Hombruch gesehen haben.
Einer der beiden ist schwarz, 18 bis 25 Jahre alt, 1,80 bis 1,85 Meter groß, hat gelockte Haare und eine schlanke Statur. Ein Zeuge will diesen Mann mehrfach im Dortmunder Stadtteil Hombruch gesehen haben. © Kripo Dortmund
Der zweite Mann ist dunkelhaarig, ebenfalls schlank und mit 1,75 bis 1,80 Meter etwas kleiner als der erste Gesuchte. Auch er wird auf 18 bis 25 Jahre geschätzt.
Der zweite Mann ist dunkelhaarig, ebenfalls schlank und mit 1,75 bis 1,80 Meter etwas kleiner als der erste Gesuchte. Auch er wird auf 18 bis 25 Jahre geschätzt. © Kripo Dortmund

Alle vier mutmaßlichen Täter könnten einen Bezug zur Siedlung Clarenberg im Dortmunder Stadtteil Hörde haben. Hinweise zu den Tätern werden unter 0231 1320 entgegengenommen.

Unternehmer umzingelt und ins eigene Haus verschleppt: Hinweise auf Täter gehen dank Aktenzeichen XY ein

Wesel: Am Abend des 26. Februar 2023 fährt ein Geschäftsmann von Grefrath nach Dinslaken. In der Autobahnauffahrt kesseln ihn zwei Fahrzeuge und Maskierte umzingeln sein Auto. Die Unbekannten zerren den 48-Jährigen aus seinem Wagen, schlagen ihn und zwingen ihn in einen Transporter, in dem er gefesselt wird. Sie fahren zum Haus des Opfers: Dort durchsuchen sie mit den erpressten Alarmanlagen- und Tresorcodes das Gebäude und erbeuten Waffen, Goldmünzen, Bargeld und Schmuck. Dann besprühen sie alles mit einer unbekannten chemischen Substanz, entkleiden den Mann bis auf die Unterhose und ketten ihn an die Heizung. Nachdem die Räuber die Flucht ergriffen haben, kann sich das Opfer wenig später aus eigener Kraft befreien und Hilfe holen.

Insgesamt dürften vier bis fünf Männer an der Tat beteiligt gewesen sein. Alle trugen Handschuhe und dieselbe Latexmaske. Zwei der Verdächtigen wurden von einer Überwachungskamera aufgezeichnet.
Insgesamt dürften vier bis fünf Männer an der Tat beteiligt gewesen sein. Alle trugen Handschuhe und dieselbe Latexmaske. Zwei der Verdächtigen wurden von einer Überwachungskamera aufgezeichnet. © Kripo Wesel

Rund 35 Hinweise gehen ein. Ein Anrufer glaubt, einen der Täter an seinem auffälligen Gang zu erkennen und nennt einen Namen. Andere weisen auf ähnlich gelagerte Fälle hin. Weitere Hinweise werden unter 02841 1710 entgegengenommen. Für Informationen, die zur Festnahme der Täter führen, ist eine Belohnung von 3000 Euro ausgesetzt.

Aktenzeichen XY ungelöst: Anrufer melden sich zum Fall eines belästigten Mädchens – ein Name fällt öfter

In Stuttgart spielen zwei achtjährige Mädchen am Montag, 3. Juni 2024, nach der Schule in einem Gebüsch. Ein junger Mann beobachtet sie, er folgt ihnen und spricht sie an. Eines der Kinder kann fliehen, das andere wir trotz lauter Hilfeschreie weiter bedrängt. Eine Frau bemerkt die Tat und ruft die Polizei. Daraufhin flieht der Mann. Fast 100 Hinweise sollen dazu eingegangen sein, unter denen ein Name mehrfach fällt.

Ein 30-jähriger Hildesheimer ist am Sonntag, 16. April 2023, allein in seiner Wohnung. Ein Fremder klingelt an seiner Tür, nennt seinen Namen nicht, behauptet aber, die Männer kennen sich über einen gemeinsamen Bekannten. Er tritt in die Wohnung ein und verlangt Geld. Es kommt zu einem Gerangel, der Unbekannte geht mit einem Messer auf sein Opfer los und verletzt es an der Hand. Das Opfer rettet sich zum Fenster und schlägt den Täter mit einem Hilferuf in die Flucht. Ein Anrufer will den Mann, den das Phantombild zeigt, in der Sendung erkannt haben. Die Ermittler gehen dieser Spur nach.

Die Kripo Dortmund und die Kripo Wesel hoffen auf neue Hinweise. Ihre Fälle werden bei der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY vorgestellt.
Die Kripo Dortmund und die Kripo Wesel hoffen auf neue Hinweise. Ihre Fälle werden bei der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY vorgestellt. © dpa | Matthias Balk

Unbekannte brechen am Montag, 3. April 2023, gegen 23.30 Uhr in ein Café und einen IT-Shop in Rosenheim ein. Sie legen Feuer im Erdgeschoss und fliehen. Die Hausbewohner bringen sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit. Da in dem Obergeschoss eine siebenköpfige Familie aus dem Irak und im Untergeschoss ein geflüchteter Mann aus Syrien leben, wird ein fremdenfeindliches Motiv nicht ausgeschlossen.

Aktenzeichen XY im ZDF verpasst? Die Sendung ist in der Mediathek abrufbar

Wer die Sendung verpasst hat, kann diese und weitere Fälle in der Mediathek verfolgen. Die Kult-Sendung wird seit 2002 von Rudi Cerne moderiert, der die Fälle im Studio mit Kriminalisten und Fachleuten wie etwa der bekannten Kriminalpsychologin Lydia Benecke bespricht. Mittlerweile gibt es mehrere Ableger der Sendung, unter anderem „Aktenzeichen XY vermisst“. Die Spezialfolge konzentriert sich auf die Aufklärung von Vermisstenfällen.

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