Hamburg. CDU deckt auf: Anstatt 178 Millionen Euro rechnet der Senat jetzt mit 450 Millionen Euro Kosten. Was das für das Projekt bedeutet.
Die negativen Meldungen bezüglich des Neubaus einer Köhlbrandquerung im Hamburger Hafen nehmen kein Ende. Am Sonntag wurde bekannt, dass nicht nur die Kosten für den Neubau, sondern auch die für den Rückbau der alten Köhlbrandbrücke massiv steigen könnten. Anstatt 178 Millionen Euro sollen diese nun 450 Millionen Euro betragen. Das ergab die Antwort des Senats auf eine schriftliche Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion.
Laut Begründung hätten die ursprünglich kommunizierten 178 Millionen Euro nur die Basiskosten betragen. „Einschließlich anteiliger Risikobudgetierung, Kostenvarianz, Preissteigerung, Baunebenkosten und Umsatzsteuer ergeben sich nach heutiger Einschätzung und nach den Ergebnissen der Kostenschätzung der bisherigen Vorplanung anteilige Gesamtkosten in Höhe von rund 450 Millionen Euro brutto“ rechnet der Senat jetzt vor.
Rückbau der maroden Köhlbrandbrücke wird deutlich teurer als geplant
Auch die Kosten für die Kampfmittelräumung sowie für die Zufahrtsrampen werden deutlich teurer. Anstatt 5,3 Milliarden Euro wird der geplante Tunnel unter dem Köhlbrand nach CDU-Berechnungen knapp 5,5 Milliarden Euro kosten.
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„Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem Köhlbranddesaster? Eine Hafenbehörde im Planungschaos, ein mit Schlick und Köhlbrandquerung überforderter Staatsrat, ein Bürgermeister, der das Durcheinander seit Jahren geschehen lässt. Und jetzt eine Wirtschaftssenatorin, die alles auf null setzt, aber den veralteten Hafenentwicklungsplan ihres Amtsvorgängers fortschreibt. Währenddessen steigen die Kostenschätzungen im Wochentakt. So kann es nicht weitergehen“, sagt der CDU-Wirtschafts- und Hafenexperte Götz Wiese.