Hamburg. Studie erläutert, wie Hamburg von der Branche profitiert. Interessanter Vergleich mit anderer europäischer Metropole.
Die Kreuzfahrtbranche erwirtschaftet in Hamburg jährlich einen Umsatz von 1,03 Milliarden Euro und trägt mit knapp 420 Millionen Euro zur Hamburger Brutto-Wertschöpfung bei (Basis 2018).
Dies ist das Ergebnis einer Studie zur wirtschaftlichen Bedeutung der Kreuzschifffahrt für die Region Hamburg, wie die Hamburger Wirtschaftsbehörde am Freitag mitteilte.
Die Studie wurde Ende 2021 gemeinsam von der Behörde für Wirtschaft und Innovation sowie Hamburg Cruise Net in Auftrag gegeben.
Kreuzfahrt: Hamburg mit Barcelona vergleichbar
„Die Ergebnisse zeigen gerade im Vergleich zu anderen Häfen die große Verknüpfung in die Hamburger Wirtschaft, die mit zahlreichen Dienstleistern an der Kreuzfahrtindustrie hängen“, sagte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos).
Eine vergleichbare Studie für den Hafen Barcelona komme mit 413,2 Millionen Euro zu einem ähnlich hohen Wertschöpfungsbeitrag, der wesentlich (75 Prozent) auf die Ausgaben der Passagiere zurückzuführen ist; in Hamburg basieren 63 Prozent auf den Ausgaben der Reedereien vor Ort.
Die Ergebnisse seien darüber hinaus mit der regionalwirtschaftlichen Bedeutung des Hamburger Flughafens vergleichbar, wie es das Hamburger WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) in einer Untersuchung von 2017 festgestellt hatte.
Kreuzschifffahrt soll „dekarbonisiert“ werden
Mit Vertretern aus Tourismuswirtschaft und Schifffahrt wurde den Angaben zufolge zudem über die Entwicklung der Branche im Jahr 2022 diskutiert sowie über die Dekarbonisierung der Schifffahrt.
Hamburg baue an Land die Infrastruktur aus, um ab 2025 Schiffe an allen Kreuzfahrtterminals mit „grünem“ Landstrom versorgen zu können, hieß es.
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Von rund 1.000 Häfen würden bislang etwa 20 Häfen Landstrom für große Kreuzfahrtschiffe anbieten. Bereits 40 Prozent der weltweiten Kapazität an Kreuzfahrtschiffen seien landstromfähig, innerhalb der nächsten fünf Jahre würden es etwa 75 Prozent sein.