Hamburg. Frank Dreeke fordert höhere Investitionen von der Bundesregierung – vor allem in zukunftsgerechte Schienen, Straßen und Wasserstraßen.
Die Deutsche Hafenwirtschaft fordert von der neuen Bundesregierung mehr Geld für die Verkehrswege und die digitale Infrastruktur. „Der Bund muss mehr als die bisherigen knapp 19 Milliarden Euro in zukunftsgerechte Schienen, Straßen und Wasserstraßen investieren“, sagte der Präsident des Zentralverbands der Deutschen Seehafenbetriebe, Frank Dreeke, am Mittwoch in Hamburg.
„Zudem muss die digitale Infrastruktur weiter ertüchtigt werden, auch in den Häfen und auf dem Wasser.“ Um die Investitionen in Verkehrswege und digitale Infrastruktur umzusetzen, sollten Planungskapazitäten erhöht und Planungs- und Genehmigungsverfahren verkürzt werden. Die gute Anbindung der Seehäfen an das Schienennetz ist ein Wettbewerbsvorteil der deutschen Häfen. „Hier bauen ausländische Häfen aus. Wir müssen weiter anschlussfähig sein, sonst entstehen Wettbewerbsnachteile“, ergänzte Sebastian Jürgens, ZDS-Vizepräsident und Chef der Lübecker Hafen-Gesellschaft.
Investitionen in Deutsche Häfen: Nicht nur Ausbau von Landstromanlagen
Gespalten sieht der ZDS den Ausbau von Landstromanlagen für Schiffe. „Wir treiben das voran, aber die deutschen Seehäfen können das nicht alleine tun“, sagte die Vorstandschefin der HHLA, Angela Titzrath. „Wir benötigen eine europäische Einigung, damit es zu keinen Wettbewerbsnachteilen für die deutschen Häfen kommt.“ Einhellig forderten die Präsidiumsmitglieder eine größere Förderung des Landstroms durch den Staat. Zugleich betonte Dreeke, dass die notwendige Energie bereitgestellt werden müsse: „Wenn in Bremerhaven zwei Kreuzfahrtschiffe und ein Containerschiff an die Steckdose gehängt werden, ist Bremerhaven dunkel.“
Zur geplanten Fusion der deutschen Containerterminals von HHLA und Eurogate wollte sich die ZDS-Führung nicht äußern. Titzrath betonte aber, dass sie sich auch eine engere Kooperation der deutschen Hafenverwaltungen wünscht.