Hamburg. Laut einer Immowelt-Untersuchung haben die Angebotsmieten im zweiten Quartal um 1,9 Prozent zugelegt. Woran das liegt.
Der deutliche Mietanstieg setzt sich fort: In Hamburg haben sich die Angebotsmieten von Bestandswohnungen im zweiten Quartal um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf durchschnittlich 11,30 Euro pro Quadratmeter erhöht. Unter den 14 deutschen Großstädten, deren Mietmärkte von dem Immobilienportal Immowelt untersucht wurden, ist das die kräftigste Zunahme.
Nachdem Hamburg jahrelang aufgrund des gut geförderten Wohnungsbaus größere Mietanstiege verhindern konnte, gerate die Elbmetropole inzwischen an ihre Grenzen, heißt es dazu von den Immowelt-Experten. Die hohe Nachfrage lasse auch in der Hansestadt das Preisniveau immer weiter anwachsen. Das zeige sich besonders im Vorjahresvergleich, denn seit dem zweiten Quartal 2022 seien die Mieten um 3,9 Prozent gestiegen.
In Hamburg steigen die Mieten derzeit am stärksten
In 10 der 14 betrachteten Großstädte in Deutschland haben die Mieten gegenüber dem Vorquartal zugelegt. Der Neubau sei an vielen Stellen zum Erliegen gekommen, während die Zuwanderung wieder an Fahrt aufgenommen habe. Die Vorzeichen für die städtischen Mietmärkte stünden derzeit so schlecht wie lange nicht, so die Immowelt-Analysten. Hinzu komme, dass es aufgrund der gestiegenen Bauzinsen kaum Entlastung durch den Wechsel in Wohneigentum gebe.
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„Die Bevölkerung wächst, und seit Jahren werden zu wenige Wohnungen fertiggestellt, um den immensen Bedarf zu decken“, sagt Immowelt-Geschäftsführer Felix Kusch. „Die teuren Mieten sind die Folge und treiben zusammen mit der hohen Inflation viele Menschen an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten.“ Besserung sei nicht in Sicht: „Aufgrund gestiegener Zinsen und anhaltend hoher Baukosten ist der Neubau eingebrochen, wodurch die Mieten auch in den nächsten Jahren steigen werden.“
In Berlin zeigt sich: Es gibt auch Grenzen des Mietanstiegs
Dass es aber auch Grenzen beim Preiswachstum gibt, zeige sich in Berlin. Nachdem sich die Angebotsmieten im vergangenen Jahr und Anfang dieses Jahres rapide verteuert haben, kam es nun zu einer Preiskorrektur. Im April kostete der Quadratmeter im Durchschnitt noch 11,90 Euro, im Juli sind es 11,70 Euro und damit 1,3 Prozent weniger.
Basis des Vergleichs ist eine sogenannte Standardwohnung (80 Quadratmeter, drei Zimmer, zweiter Stock, gebaut in den 1990er-Jahren).