Hamburg. Hamburger Nivea-Hersteller und Forschungszentrum gründen Innovationslabor. So wollen die Wissenschaftler Hautkrebs verhindern.

Es ist ein neues Kapitel bei der Krebs-Grundlagenforschung: Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Hamburger Hautpflegekonzerns Beiersdorf (Nivea, Eucerin, La Prairie) und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg arbeiten jetzt noch intensiver zusammen an der Hautkrebsvorsorge und haben ein sogenanntes Joint Innovation Lab gegründet.

„Das Alter ist der wichtigste bekannte Krebsrisikofaktor“, sagt Professor Frank Lyko, Leiter der Abteilung Epigenetik am DKFZ. „Unsere Vision ist es, gezielt in die Epigenetik der Haut einzugreifen, damit die Hautzellen biologisch zu verjüngen und so möglicherweise zu verhindern, dass Hautkrebs entsteht.“

Verjüngung der Haut: So will Beiersdorf aus Hamburg Hautkrebs verhindern

Der Hintergrund: Im Laufe des Alterns ändert sich das Muster der epigenetischen Markierungen auf charakteristische Weise. Diese Änderungen sind mit bestimmten Krankheitsrisiken verbunden, auch mit einem erhöhten Krebsrisiko. Im neu gegründeten gemeinsamen Innovationslabor wollen die DKFZ- und Beiersdorf-Wissenschaftler gemeinsam erforschen, wie sich diese altersabhängigen epigenetischen Veränderungen auf zelluläre Prozesse auswirken, welche Alterungserscheinungen damit verbunden sind und wie sich die epigenetische Uhr in den Hautzellen möglicherweise zurückdrehen lässt.

Krebsforscher: Alter ist das wichtigste bekannte Krebsrisiko

Das am DKFZ in Heidelberg angesiedelte Joint Innovation Lab ist zunächst auf vier Jahre angelegt. Beide Partner investieren insgesamt 4,8 Millionen Euro in das Vorhaben. Der jährliche Anteil beträgt 600.000 Euro je Institution. Mit der Gründung vertiefen die Partner ihre langjährige Forschungskooperation. Bereits seit 2008 erforschen sie die Epigenetik der Hautzellen, unter anderem mit dem Ziel, den Einfluss der UV-Strahlung zu verstehen.