Hamburg. Trennung ist nun offiziell: Tanja Dreilich war nur sechs Monate im Amt. Jetzt muss sie gehen. Was steckt dahinter?
Der Schritt war erwartet worden. Am Mittwochnachmittag meldete die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) Vollzug: Deutschlands größter Hafenkonzern trennt sich von seiner Finanzvorständin Tanja Dreilich. Wie berichtet, hatte der Aufsichtsrat dies bereits Ende Mai beschlossen. Wenige Stunden vor der Hauptversammlung Donnerstag früh gab das Kontrollgremium der HHLA nun eine dürre Mitteilung heraus.
Demnach wird Dreilich ihr Mandat als Mitglied des HHLA-Vorstandes mit Wirkung zum 30. Juni niederlegen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen. Ende des Jahres scheide sie ganz aus dem Unternehmen aus.
Hafen Hamburg: Konzern HHLA trennt sich von Tanja Dreilich
„Wir danken Tanja Dreilich für ihr großes Engagement und die konstruktive Zusammenarbeit und wünschen ihr alles Gute“, sagte der Aufsichtsratschef Rüdiger Grube.
Besonders lang währte eben jene Zusammenarbeit nicht: Dreilich hatte ihr Amt erst im Januar dieses Jahres als Nachfolgerin des langjährigen Finanzvorstands Roland Lappien übernommen. Zuvor hatte sie bei der ZF Friedrichshafen AG, einem weltweit führenden Anbieter für Mobilitätstechnologie, das Finanzressort der Division Pkw-Fahrwerktechnik geleitet.
Hafen Hamburg: HHLA bereits in Gesprächen über Nachfolge
Von dort geholt hatte sie der Mann, der sie nun wieder gehen lässt: Rüdiger Grube. Zu den Hintergründen sagt das Unternehmen nichts. Medienberichten zufolge hatte sich Dreilich aber mit der Vorstandsvorsitzenden der HHLA, Angela Titzrath, nicht gut verstanden, welche sich am Ende in der Personalfrage durchgesetzt haben soll.
Wie es in der Mitteilung weiter heißt, hat der Aufsichtsrat bereits Gespräche über die Nachfolge Dreilichs aufgenommen. Bis diese geregelt ist, übernehme der Vorstand der HHLA die entsprechenden Aufgaben.