Hamburg. Hamburger Traditionsunternehmen zeigt sich nun wieder zuversichtlich. Ist das die Wende für den angeschlagenen Einzelhändler?
Es ist ein Auf und Ab der Gefühle bei der wirtschaftlich angeschlagenen Schuhhandelskette Görtz aus Hamburg. Zunächst war man zuversichtlich mit der Fürderhin GmbH einen neuen Investor gefunden zu haben. Doch dann sprang das Münchener Unternehmen überraschend wieder ab.
Nun ist es offenbar gelungen, einen anderen Investor für das Projekt Görtz zu begeistern. „Wir freuen uns, dass wir einen neuen Investor für Görtz gefunden haben, mit dem wir nun positiv nach vorne blicken können. Es geht weiter“, werden die beiden Görtz-Geschäftsführer Frank Revermann und Tobias Volgmann in Form eines schriftlichen Statements zitiert, das dem Abendblatt vorliegt.
Schuhhändler Görtz aus Hamburg findet neuen Investor
Eine entsprechende Investorenvereinbarung sei bereits geschlossen und notariell beurkundet worden, heißt es weiter. Der Name des Investors und weitere Details sollen aber erst zu einem späteren Zeitpunkt genannt werden.
Das Hamburger Unternehmen hatte im vergangenen September Insolvenz angemeldet und befindet sich seitdem in einem Sanierungsverfahren in Eigenverantwortung. Im Februar hatte die Geschäftsführung dann angekündigt, Görtz könne weitermachen – allerdings nur mit der Hälfte der einst 160 Filialen, deutlich weniger Personal und neuen Geldgebern. Ein Geldgeber ist nun wohl gefunden worden.
- Görtz verkauft jetzt auch Mode in der City – mit Rabatt
- Händler geben auf- Das schwierige Geschäft mit dem Schuh
- Görtz- Ende einer Familientradition – so geht es weiter
Im ersten Quartal lagen die Umsätze des Schuhhändlers deutlich unter den Erwartungen. Deshalb musste der zuständige Sachwalter, Sven-Holger Undritz, Ende März beim Amtsgericht eine sogenannte „drohende Masseunzulänglichkeit“ anmelden. Nun heißt es von Görtz: Aufgrund der aktuellen Geschäftszahlen sei die Geschäftsführung zuversichtlich, dass sich das zweite Quartal erfreulicher entwickeln werde.
Görtz sieht Auftrieb im zweiten Quartal
Das Hamburger Traditionsunternehmen blickt auf ein mehr als 145-jährige Geschichte zurück. Den Anfang machte ein von Johann Ludwig Görtz eröffnetes Ladengeschäft auf einer Fläche von nur 14 Quadratmetern im Jahre 1875. In den vergangenen Jahren litt der Schuhhändler wie viele Konkurrenten unter der Konsumflaute im stationären Einzelhandel, die während der Corona-Pandemie besonders dramatisch wurde.