Hamburg. Forschungsprojekt der Uni: Datenbank gibt Einblick in die Preise der vergangenen Jahrzehnte – auf Stadtteile heruntergebrochen.

Seit vielen Monaten fallen die Immobilienpreise bundesweit – auch in Hamburg. Nach Berechnungen eines Forschungsprojekts der Universität Bonn sind sie im ersten Quartal 2023 weiter zurückgegangen: In Hamburg um neun, in Frankfurt/Main um zwölf und in Berlin um sechs Prozent.

Insgesamt fielen die Preise in 18 untersuchten größeren Städten von Januar bis März im Schnitt um acht Prozent. Die Forscher sprechen von einer „anhaltenden Anpassungsphase“. Besonders interessant sind die langfristigen Preisvergleiche der Datenbank Greix (German Real Estate Index). Hier wurden Zahlen – basierend auf realen Verkaufspreisen – aus den vergangenen Jahrzehnten eingespeist.

Immobilien Hamburg: Anstieg und Fall

Für 2022 wird der durchschnittliche Quadratmeterpreis für eine verkaufte Immobilie in Hamburg mit 6876 Euro angegeben. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 hatte der Preis noch bei 1981 Euro gelegen – ein Plus von 247 Prozent in 22 Jahren.

Auch für verschiedene Stadtteile gibt es von den Wissenschaftlern spannende längerfristige Vergleiche. So lagen die Preise zum Beispiel im Bereich Eppendorf/Harvestehude im Jahr 2000 erst im Schnitt bei 2577 Euro pro Quadratmeter, 2022 waren es 9456 Euro – ein sattes Plus von 266 Prozent. In Harburg betrug der Anstieg dagegen im gleichen Zeitraum „nur“ 139 Prozent auf 4026 Euro.

Die Datenbank Greix soll auch Privatpersonen einen kostenlosen Einblick in die Preisentwicklung in 18 deutschen Städten geben. „Die regionale Immobilienpreisdatenbank leistet einen wichtigen Beitrag zur Transparenz von Immobilienpreisen in Deutschlands größten Städten“, sagte dazu Bauministerin Klara Geywitz (SPD) in Berlin, wo die Datenbank vorgestellt wurde. Das könne helfen, den Wert der eigenen Immobilie zu bestimmen oder die Preise beim Kauf zu vergleichen, so Geywitz.

Immobilien Hamburg: Preise in Eppendorf stark gestiegen

In die Datenbank wurden Informationen der Gutachterausschüsse aus den vergangenen 60 Jahren eingetragen. Nach Angaben der Entwickler der Universität Bonn lassen sich auf diesem Weg langfristige Trends erkennen.

So seien die Immobilienpreise vor der Deutschen Einheit immer weiter gestiegen, dann seien sie eingebrochen, bis ab 2010 ein neuer Immobilienboom begonnen habe. Seit Mitte 2022 seien wegen Inflation und steigender Zinsen die Preise wieder stärker rückläufig.