Hamburg. Elf Tage lang lag das Kreuzfahrtschiff von Tui Cruises im Trockendock. Dort gab es neue Technik und einen neuen Anstrich.

Die „Mein Schiff 1“ ist das zweitjüngste Kreuzfahrtschiff von Tui Cruises, sie wurde 2018 in Dienst gestellt und bietet knapp 3000 Passagieren Platz. Jetzt lag sie elf Tage lang in Hamburg gut sichtbar für Elb-Spaziergänger im Trockendock und hat die Werft am 2. Mai wieder verlassen, um an diesem Dienstag zu einer neuntägigen Reise ab Bremerhaven in Richtung Norwegen zu starten.

Im Dock „Elbe 17“ bei Blohm + Voss, der Hamburger Tochter innerhalb der Werftengruppe Lürssen, wurde Tag und Nacht gearbeitet, um den beliebten Ozeanriesen wieder hübsch zu machen. Auch technisch wurde aufgerüstet, unter anderem mit einem Landstromanschluss, den es vorher noch nicht an Bord gab.

Bier-Bar nach Hamburger Vorbild auf „Mein Schiff 1“

Mit einer überdachten Sportarena, einer 438 Meter langen Joggingbahn, die im ansteigenden Bogen ums Heck führt, einem Fitnessclub und dem 25-Meter-Pool zählte die 315,70 Meter lange und 35,80 Meter breite „Mein Schiff 1“ schon vor der Renovierung zu den Flaggschiffen der TUI-Flotte. Ein Markenzeichen ist der gläserne „Diamant“ im Heck, dort gibt es eine Kaffee-­Lounge und Rundumblick aufs Meer. Mit insgesamt zwölf Restaurant und 15 Bars war das gastronomische Angebot bereits vor dem Umbau sehr groß. Die Kabinen und Suiten sind 17 bis 113 Quadratmeter groß, von den 1147 Kabinen haben 1147 einen Balkon.

„Eine Werftzeit bei Lürssen ist immer etwas Besonderes und für uns, als Hamburger Reederei, sozusagen ein Heimspiel“, sagt Ulrich Voss, Director Shipmanagement & Hotel Refurbishment. „In einer tollen Teamarbeit haben Werftarbeiter, Techniker und Ingenieure sowie die rund 1100 Crewmitglieder im Trockendock die ,Mein Schiff 1’ für die Gäste der kommenden Monate vorbereitet.“

Tui Cruises: Silikonanstrich soll den Verbrauch senken

Zu den neuen technischen Errungenschaften an Bord gehört der jetzt eingebaute Landstromanschluss, mit dem das Schiff extern versorgt werden kann, wenn es an einer entsprechend ausgerüsteten Kaianlage liegt. Für die Installation der Anlage wurde eine zusätzliche Tür in die Außenhaut des Schiffes geschnitten, durch die im Hafen die sechs Zentimeter dicken Landstromkabel in das Schiff geführt werden. Auch die Abwasseraufbereitungsanlage wurde überarbeitet, die Außenhaut bekam zudem einen neuen Silikonanstrich, der den Strömungswiderstand während der Fahrt verringern soll.

So sieht die  Bier-Bar „Ebbe & Flut“ auf der „Mein Schiff 1“ nach der Renovierung in Hamburg aus.
So sieht die Bier-Bar „Ebbe & Flut“ auf der „Mein Schiff 1“ nach der Renovierung in Hamburg aus. © Tui Cruises

Daneben wurde die Zeit auch für einige Verschönerungsarbeiten genutzt. So erstrahlt die Bier-Bar „Ebbe & Flut“ nach Angaben der Reederei nun in neuem Glanz, wobei die Designer auf industriellen Schick sowie Holz- und Kupferelemente setzen. „In Kooperation mit der Hamburger Ratsherrn Brauerei liegt der Fokus zukünftig auf den regional gebrauten Bieren“, heißt es. Das gastronomische Gesamtkonzept lehnt sich an das Hamburger Braugasthaus „Altes Mädchen“ im Schanzenviertel an.

„Mein Schiff 1“: Kunst kaufen auf dem Kreuzfahrtschiff

Auch für kreuzfahrende Kunstliebhaber wurde aufgerüstet. Im neuen Galerie-Bereich der „Mein Schiff 1“ gibt es nun neben hochwertigen Fine-Art-Print-Objekten und Serigrafien auch echte Unikate. Der Fokus liegt auf moderner und zeitgenössischer Kunst, man findet hier Werke von James Francis Gill, Bob Dylan und SAXA. Umgestaltet wurden darüber hinaus der benachbarte Bereich für Reiseberater sowie die Landausflugsabteilung.

Mehr über die Schiffe von Tui Cruises und andere Reedereien auf 270 Seiten im „Kreuzfahrt Guide 2023“ von Hamburger Abendblatt, erhältlich für 19,50 im Buchhandel sowie auf abendblatt.de/shop und in der Geschäftsstelle am Großen Burstah 18–32.