Hamburg. “Dilbar“ musste offensichtlich Platz für das Kreuzfahrtschiff von Tui Cruises machen. Wie lange die “Mein Schiff 3“ in Hamburg bleibt.
Neuzugang im Dock von Blohm+Voss: Seit dem Wochenende liegt die „Mein Schiff 3“ im Hamburger Hafen. Das Kreuzfahrtschiff habe am Sonnabend eine Reise zu den norwegischen Fjorden in Bremerhaven beendet, sagte eine Sprecherin von Tui Cruises auf Anfrage. Im Anschluss sei es ohne Gäste an Bord in die Hansestadt gefahren und in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag bei Blohm+Voss eingedockt worden.
Das 293,30 Meter lange Kreuzfahrtschiff ist bald das älteste in der Flotte von Tui Cruises. Die „Mein Schiff 3“ wurde im Juni 2014 von der Schlagersängerin Helene Fischer in der Hansestadt getauft. Die aktuelle „Mein Schiff 1“ wurde erst 2018 in Dienst gestellt. Der Neubau ersetzte ein namensgleiches, mehr als 20 Jahre altes Kreuzfahrtschiff, das an die britische Reederei Marella abgegeben wurde. Die derzeitige „Mein Schiff 2“ wurde ein Jahr später eingeflottet und ihre Vorgängerin in „Mein Schiff Herz“ umbenannt – ab dem nächsten Frühjahr wird auch diese für Marella Passagiere befördern.
Hafen Hamburg: Oligarchenyacht „Dilbar“ ausgedockt
Auf der „Mein Schiff 3“ sollen bereits während der Fahrt erste vorbereitende Arbeiten erledigt worden sein. Der Stopp auf der Hamburger Traditionswerft ist den Angaben nach ein planmäßiger Aufenthalt. Es würden verschiedene Neuerungen und Modernisierungen vorgenommen. Um welche Maßnahmen es sich konkret handele, sagte die Sprecherin nicht. Das werde man in Kürze kommunizieren.
Mit dem Eindocken des Tui-Cruises-Kreuzfahrtschiffes wird auch ein Manöver der vergangenen Woche klar. Blohm+ Voss hatte die Oligarchenyacht „Dilbar“ mithilfe von Schleppern aus dem Dock manövriert und zunächst nach Bremen gebracht. Ihre nominelle Eignerin ist mit Gulbahor Ismailowa die Schwester des russischen Oligarchen Alisher Usmanow. Beide stehen wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine auf der Sanktionsliste der Europäischen Union.
„Dilbar“ lag im Dock Elbe 17
Die „Dilbar“, die mit 156 Metern als eine der längsten Motoryachten der Welt gilt, lag seit vergangenem Oktober in Hamburg. Sie habe im Dock Elbe 17 gelegen, das „von uns dringend für andere Projekte benötigt wird und daher zeitnah wieder verfügbar gemacht werden musste“, sagte eine Sprecherin der Werft. Nähere Angaben könne man aus Vertraulichkeitsgründen nicht machen.
Wer sich an der Elbe aufhält, kann aber klar erkennen, dass die „Mein Schiff 3“ nun für die Arbeiten im Dock Elbe 17 liegt. Die „Dilbar“ musste mutmaßlich für sie Platz machen. Die Verlegung der „Dilbar“ sei übrigens vollständig im Einklang mit dem europäischen Sanktionsrecht erfolgt, so die Werftsprecherin.
Hafen Hamburg: „Mein Schiff 3“ bleibt bis Oktober
Die „Mein Schiff 3“ mit Platz für rund 2500 Passagiere soll nun bis zur Nacht vom 5. auf den 6. Oktober auf dem Gelände der Hamburger Traditionswerft bleiben. Für Donnerstagabend (6. Oktober) um 19 Uhr ist die Abfahrt mit Passagieren vom Cruise Center Altona aus geplant.
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Auf dem Programm steht eine achttägige Reise über Lissabon, Cadiz, Gibraltar nach Palma de Mallorca. Im Hafen der Inselhauptstadt soll sie am 14. Oktober um 4 Uhr morgens anlegen.