Airline mit Sitz in Estland fliegt ab sofort von Fuhlsbüttel aus 14 europäische Ziele an. Marabu-Chef entschuldigt sich für Umstände.

  • Die neue Fluglinie Marabu Airlines hat ihren Betrieb in Hamburg aufgenommen
  • Vom Airport in Fuhlsbüttel aus fliegt die estnische Gesellschaft 14 Ziele an
  • Vor dem Start in Hamburg hatte Marabu allerdings mit Problemen zu kömpfen

Hamburg. Die Premiere vom Hamburger Flughafen ist erfolgt. Am 1. Mai hob die neue Fluglinie Marabu Airlines erstmals von Fuhlsbüttel aus ab. Um 6.15 Uhr startete der Flug ins ägyptische Hurghada. „Ja, das ist realistisch“, hatte Airline-Chef Paul Schwaiger vorab auf Abendblatt-Anfrage gesagt – dabei war der Start der erst Ende 2022 gegründeten Airline mit Sitz in Estland holprig verlaufen.

Von den beiden Flughäfen Hamburg und München aus soll es zu beliebten Urlaubszielen rund ums Mittelmeer sowie an die spanische und portugiesische Atlantikküste gehen. Der Anfang wurde Mitte April vom Flughafen Franz Josef Strauß mit dem Jungfernflug nach Mallorca gemacht. Die ersten Tage verliefen problemlos. Doch dann gab es Pannen, wie das Branchenportal Aerotelegraph berichtet.

Junge Fluglinie Marabu Airlines kämpft mit Problemen

Das eigene Fluggerät – ein Airbus A320neo – fiel wegen eines technischen Defekts auf Lanzarote aus. Der Rückflug konnte erst zwei Tage später mit einer gecharterten Ersatzmaschine erfolgen. Weitere Jets von anderen Gesellschaften wurden eingesetzt, um das Flugprogramm zu schaffen.

Dabei musste sogar auf einen Langstreckenjet A340 zurückgegriffen werden, um an einem Tag alle Passagiere von den Kanarischen Inseln zurückzuholen – so ein Großraumjet wird normalerweise nicht auf der gut vier Stunden dauernden Route eingesetzt.

Marabu-Chef Schwaiger entschuldigt sich für Vorfälle

Dann kam erneut ein technischer Defekt bei einem gecharterten Flugzeug hinzu. Die Ersatzmaschine fasste weniger Passagiere als die vorgesehene. Die Folge: Ein Teil der Passagiere musste sich selber um den Rückflug von Mallorca kümmern. Verschärft wurde die Lage, weil sich die Indienststellung des zweiten eigenen Fliegers von Marabu verzögert.

Schwaiger bestätigte die Berichterstattung von Aerotelegraph. „Da kann ich leider nichts beschönigen“, sagte er dem Abendblatt, entschuldigte sich bei allen betroffenen Passagieren und bedankte sich bei den aushelfenden Airlines.

Die Airline hat nun sieben Maschinen im Einsatz

Doch für den Start in Hamburg gab er sich optimistisch. Man habe jetzt sieben Flugzeuge zur Verfügung. „Das technische Problem bei unserem ersten A320 wurde bereits am Sonntag behoben, die Maschine ist am Montag nach München zurückgeflogen und wieder im Einsatz“, sagte Schwaiger. Momentan fliege man täglich aus der bayerischen Landeshauptstadt nach Mallorca und in Richtung Kanaren.

Drei A320neo werden im Wet Lease von Nordica betrieben und sollen im Winter zu Marabu wechseln. Ein A320 mit 180 Sitzen und zwei A321 mit 220 Sitzen der litauischen Charterfluggesellschaft Heston Airlines fliegen im Marabu-Auftrag.

Flughafen Hamburg: Faro und griechische Ziele kommen Mitte Mai hinzu

Vom Helmut-Schmidt-Flughafen aus soll es ab 13. Mai dreimal wöchentlich nach Faro (Portugal) und Chania gehen, zweimal pro Woche wird Preveza/Lefkas angeflogen. Ab dem 14. Mai steht zweimal wöchentlich Zakynthos (alle Griechenland) im Flugplan. Hurghada steht im Mai mehrmals die Woche, aber verschieden häufig im Programm.

Bis zum 30. April fliegt Condor in den ägyptischen Badeort. Condor und Marabu haben mit der britischen Beteiligungsgesellschaft Attestor denselben Investor und sind eine Vertriebspartnerschaft eingegangen. Alle Flüge von Marabu sind über die Condor-Homepage buchbar.

Die Flugziele von Marabu Airlines ab Hamburg:

  • Hurghada (Ägypten), siebenmal pro Woche
  • Rom (Italien), viermal pro Woche
  • Malaga (Spanien), dreimal pro Woche
  • Faro (Portugal), dreimal pro Woche
  • Chania (Griechenland), dreimal pro Woche
  • Jerez de la Frontera (Spanien), zweimal pro Woche
  • Korfu (Griechenland), zweimal pro Woche
  • Kos (Griechenland), zweimal pro Woche
  • Preveza/Lefkas (Griechenland), einmal pro Woche
  • Rhodos (Griechenland), zweimal pro Woche
  • Zakynthos (Griechenland), zweimal pro Woche
  • Tallinn (Estland), zweimal pro Woche
  • Gran Canaria (Spanien), einmal pro Woche
  • Heraklion (Griechenland), einmal pro Woche

Marabu-Chef mit Buchungen auf Hamburg-Strecken sehr zufrieden

Ein großer Teil der Plätze wird über Reiseveranstalter angeboten, sodass auch viele Pauschalreisende in diesem Sommer ab Fuhlsbüttel auf Marabu-Flügen gebucht sein dürften. „Ich bin mit den Buchungen auf unseren HAM-Strecken sehr zufrieden“, sagte Schwaiger. HAM ist das Kürzel für den Hamburger Flughafen.

Früheren Angaben zufolge will Marabu im Sommer sogar zwölf Ziele ab Hamburg anbieten, auf der Condor-Seite findet man zum Beispiel Marabu-Flüge nach Rom (Italien) sowie Málaga und Jerez de la Frontera (beide Spanien). Insgesamt soll es von beiden Flughäfen aus zu mehr als 20 Destinationen gehen, von weiteren deutschen Flughäfen zudem ins griechische Heraklion auf Kreta.