Hamburg. Leergefegte Terminals: Bereits zum vierten Mal legt Ver.di den Hamburger Flughafen weitgehend lahm. Ankünfte sind aber weiter möglich.
Gespenstische Leere und kaum Betrieb an den Terminals: Am Hamburger Flughafen hat der zweitägige Warnstreik der Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich begonnen. Sämtliche Abflüge für Passagiere wurden nach Angaben des Flughafens gestrichen. Zudem sollen am Donnerstag und Freitag 80 Ankünfte ausfallen.
„In den Terminals zeigt sich heute das gleiche Bild wie schon bei den vorherigen Streiks in diesem Jahr: Die Abflug-Terminals sind wie leergefegt, die Lage ist ruhig. Fast 80.000 Reisende wollten hier heute und morgen abfliegen oder ankommen – diese Pläne sind von der Gewerkschaft Ver.di wieder einmal durchkreuzt worden. Der Streik trifft viele Unbeteiligte, die morgen aufgrund des zusätzlichen Bahnstreiks kaum Alternativen haben“, sagt Janet Niemeyer, Sprecherin am Hamburg Airport.
Flughafen Hamburg: Alle Abflüge gestrichen
Weil die Fluggäste die bestreikte Kontrollstelle nicht passieren können, mussten alle für Donnerstag und Freitag geplanten 308 Abflüge für Hamburg gestrichen werden oder finden ohne Passagiere statt. Condor und Wizzar haben am Donnerstag insgesamt fünf Abflüge nach Hannover, Bremen und Paderborn verlegt. Die Passagiere sollen mit Bussen dorthin transportiert werden.
Ankünfte sind am Hamburg Airport laut der Sprecherin aber weiterhin möglich. Dennoch könne es auch bei den Landungen zu Flugstreichungen und deutlichen Verzögerungen kommen. Zum jetzigen Zeitpunkt hätten die Airlines 48 der 153 für Donnerstag geplanten Landungen gestrichen sowie 32 der 157 für Freitag geplanten Landungen. Weitere Streichungen können hinzukommen. Fluggäste werden gebeten, sich über ihren Flugstatus auf dem Laufenden zu halten.
Flughafen Hamburg: Vierter Warnstreik in diesem Jahr
Es ist bereits das vierte Mal in diesem Jahr, dass Ver.di den Betrieb am Helmut-Schmidt-Flughafen lahmlegt. „Die andauernde Abfolge von Streiks an verschiedenen Flughäfen in Deutschland hat nichts mehr mit Warnstreiks zu tun. Damit verlässt die Gewerkschaft den jahrzehntelangen Konsens der Sozialpartnerschaft, der bisher für gute Arbeit und wirtschaftliche Prosperität gesorgt hat“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Matthias von Randow.
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Ver.di fordert höhere Zeitzuschläge für Nacht-, Sonnabends-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte. Die Gewerkschaft begründete ihren neuerlichen Aufruf zum Warnstreik damit, dass die Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) am 11. und 12. April zu keiner Lösung geführt hätten. „Wir fordern den BDLS auf, in den Verhandlungen am 27. und 28. April endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, um weitere Streiks zu vermeiden und den Konflikt noch vor Pfingsten zu beenden“, sagte ein Gewerkschaftssprecher.