Hamburg. Wetterheld verkauft Urlaubern eine Regenversicherung. Bis zu 200 Euro gibt es pro Tag. Die Preisfrage für Kunden: Lohnt sich das?

Die Koffer sind gepackt, das Auto ist voll getankt – und am Zielort sind bereits die ersten Unternehmungen gebucht. Die Urlaubsplanung kann viel Zeit in Anspruch nehmen, aber die Vorfreude ist meistens groß. Doch egal wie gut man geplant hat, das Wetter lässt sich nicht vorherbestimmen, so dass der Urlaub schnell ins Wasser fallen kann. Hier setzt die Idee des Hamburger Start-ups Wetterheld an. Es bietet seit kurzem eine Regenversicherung an. Die Versicherten können zwar nicht das Wetter am Urlaubsort ändern, aber zumindest Entschädigungen erhalten, falls es regnen sollte. Bis zu 200 Euro pro Tag sind drin.

Hamburger Start-up: Versicherung greift mitunter schon nach einem Regentag

Die Kunden zahlen für jeden Urlaubstag einen bestimmten Tarif an Wetterheld, der je nach Ziel variiert. Reist man an einen in der Regel sehr trockenen Ort werden mindestens drei Euro pro Tag fällig, macht man dagegen Urlaub an einem eher regnerischen Ziel müssen bis zu zehn Euro pro Tag überwiesen werden. Die Versicherung greift in manchen Fällen bereits nach einem Regentag, je nach Ort kann sie aber auch erst nach vier Regentagen zu einer Auszahlung führen. Der Kunde kann wählen, wie hoch die Entschädigung pro Tag ausfallen soll. Die Spanne liegt zwischen 50 und 200 Euro. Entsprechend variiert die Versicherungsprämie.

Ausgezahlt wird bei mindestens 2,9 Millimeter Niederschlag – lohnt sich das?

Die entscheidende Frage für Interessierte: Lohnt sich die Versicherung? Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht. Reist man zum Beispiel für vier Tage nach Fehmarn, zahlt man insgesamt fast 27 Euro, um womöglich pro Regentag 100 Euro zurückzubekommen. Dafür müssten zwischen 10 und 18 Uhr aber mindestens 2,9 Millimeter Niederschlag fallen. Zum Vergleich: Zwischen dem 26. März und 6. April hatte es zum Beispiel auf der Ostseeinsel nur an einem Tag mehr geregnet. Noch wichtig zu wissen: Man kann nicht kurzfristig aufgrund von Wettervorhersagen eine Versicherung abschließen, das muss mindestens 14 Tage im Voraus geschehen.

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Gebucht werden Versicherungen bei Wetterheld vor allem für Ziele in Norddeutschland

Wetterheld wurde von den zwei Brüdern Nikolaus, der für die CDU bis 2015 in der Hamburger Bürgerschaft saß, und Peter Haufler gegründet. Seit 2019 bieten sie bereits Versicherungen für Landwirte gegen Dürre oder für Schausteller gegen Regen an. Nun gibt es auch die Regenversicherung für Urlauber, die innerhalb der EU verreisen. „Vor allem für Ziele in Norddeutschland werden bei uns viele Versicherungen gebucht, sehr oft beispielsweise Sylt“, sagt Peter Haufler. „Wir wollen mit unserer Versicherung Urlaub in Deutschland attraktiver und sorgloser machen, aber auch das Reisen abseits der Sommersaison.“