Hamburg. Tempolimit sorgt bei Reedereien für höhere Kosten. Berlin springt für drei Jahre ein. Schäden an Uferböschungen sind das Problem.
Das Bundesverkehrsministerium plant, die Abgaben für den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) zu senken. Das kündigte der Parlamentarische Staatssekretär, Oliver Luksic (FDP), überraschend am Dienstagabend beim Hamburger Logistik-Dinner im Rathaus an. Hintergrund sind neben den gesamtwirtschaftlichen Mehrbelastungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine die zusätzlichen Kosten, die den Reedereien beim Befahren des NOK durch höhere Entgelte für Lotsen und die Steuerung des Kanals entstehen.
Vom 1. Juli 2023 an gilt im NOK eine einheitliche reduzierte Höchstgeschwindigkeit von 12 km/h für alle Schiffe. Grund ist, dass an den Uferböschungen an vielen Stellen Schäden festgestellt worden sind. Betroffen sind besonders Abschnitte zwischen Brunsbüttel und Rendsburg mit sandigen Böden.
Durch das Tempolimit verlängern sich aber die Befahrungszeiten des Kanals. Das führt wiederum zu höheren Entgelten für Lotsen und Kanalsteurer je Durchfahrt. Mit der temporären Absenkung der Befahrungsabgabe übernimmt der Bund diese zusätzlichen Kosten.
Schifffahrt wird entlastet: Befahrensabgaben für NOK sinken
„Der NOK ermöglicht der Schifffahrt in jeder Hinsicht effiziente Transporte: Die direkte Verbindung zwischen Nord- und Ostsee spart Zeit und Geld, aber auch jede Menge CO2“, sagte Luksic bei dem Festessen der Logistik-Initiative.
„Um die Reedereien in der aktuellen wirtschaftlichen Lage nicht zusätzlich zu belasten, werden wir die Befahrungsabgabe für zunächst drei Jahre halbieren und damit für die Schifffahrt die Kosten der Nutzung des NOK stabil halten.“
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Der Hamburger FDP-Hafenexperte Michael Kruse sagte: „Ich freue mich sehr über die Senkung der Befahrensabgabe für den Nord-Ostsee-Kanal, weil sie einen wichtigen Beitrag für die Stärkung für den Hafenstandort Hamburg und damit für den Norden Deutschlands liefert. Die Reparatur der Schäden am Nord-Ostsee-Kanal werden nun mit Hochdruck angegangen.“
Schifffahrt im Nord-Ostsee-Kanal ist für Hamburger Hafen von großer Bedeutung
Der Nord-Ostsee-Kanal ist die meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Für den Hamburger Hafen ist er von großer strategischer Bedeutung, weil hier viele Schiffe für die Versorgung des Ostseeraums beladen werden, die dann den NOK befahren.