Hamburg. Verhandlungen beim Windkraftkonzern in Hamburg ab Montag. Unternehmen gibt dem Druck durch zahlreiche Warnstreiks nach.

Nach monatelangen Auseinandersetzungen und einem seit Anfang November mit Unterbrechungen andauernde Streik eines Teils der Beschäftigten kommt Bewegung in den Konflikt bei der deutschen Tochtergesellschaft des dänischen Windkraftanlagenbauers Vestas. Die in Hamburg ansässige Vestas Deutschland GmbH und die Gewerkschaft IG Metall teilten in einer gemeinsamen Erklärung mit, dass sie nun doch in Gespräche eintreten werden.

Sie sollen am Montag in Hamburg beginnen. Zuvor hatte Vestas es abgelehnt, mit der Gewerkschaft über einen Haustarifvertrag zu verhandeln. Die Unternehmensführung wollte allein mit dem Betriebsrat über Bezahlung und Arbeitsbedingungen reden.

Vestas: „Warnstreiks spalten die Belegschaft“

In der gemeinsamen Erklärung wird deutlich, dass das dem Unternehmen weiterhin das liebste wäre, es aber nun dem Druck durch die Warnstreiks nachgibt. Vestas-Deutschland-Chef Nils de Baar wird in der Erklärung mit den Worten zitiert: „Die aktuelle wirtschaftliche Lage ist eine große Herausforderung für unsere gesamte Branche und wir sind nach wie vor der Meinung, dass eine Lösung auch ohne Tarifvertrag möglich ist.

Die Streik-Situation ist jedoch für viele unserer Mitarbeitenden eine Bürde geworden und wir können es nicht länger hinnehmen, dass unsere Belegschaft weiter gespalten wird. Deshalb haben wir uns entschieden, mit der IG Metall an einer Lösung zu arbeiten.“, Daniel Friedrich, der Bezirksleiter der IG Metall Küste, sagte, die Gewerkschaft erkenne in den Gesprächen „eine Chance, ein Tarifpaket zu schnüren, das den Interessen der Beschäftigten und Vestas als Arbeitgeber zugutekommt“.

Vestas: SPD begrüßt die Gespräche

Die SPD Hamburg begrüßt die angekündigte Aufnahme von Gesprächen zwischen Vestas Deutschland und der IG Metall. Dass das Gesprächsangebot der IG Metall angenommen worden sei und Arbeitgeber und Gewerkschaft nun gemeinsam nach einer Lösung suchten, sei der richtige Schritt. Die angekündigten Gespräche böten die Chance, ein Paket zu schnüren, das Verlässlichkeit und Fairness für beide Seiten garantiere, erklärt der SPD-Landesvorsitzende Nils Weiland. "Auch angesichts der Bedeutung der Energiewende halten wir es für wichtig, dass Unsicherheiten beseitigt werden. Wie für alle Branchen gilt auch hier die Maxime: Gute Arbeit braucht geregelte Verhältnisse und faire Löhne“, so Weiland.