Hamburg/Husum. Die Fronten im Tarifkonflikt sind weiterhin verhärtet: Der Windanlagenbauer begründet, warum er nicht mit der IG Metall redet.
Im Tarifkonflikt zwischen der IG Metall und dem Windanlagenbauer Vestas geht die Welle von Streiks in die mittlerweile vierte Woche: Beschäftigte des dänischen Unternehmens in Deutschland traten am Montag bundesweit in einen fünftägigen Streik. Er gehe davon aus, dass die Beteiligung etwas höher liege als bei den vorangegangenen Arbeitsniederlegungen, sagte der Verhandlungsführer der IG Metall, Martin Bitter.
Seit Anfang November beteiligen sich nach Angaben der Gewerkschaft an den wiederholten Arbeitsniederlegungen täglich mehr als 300 Servicetechniker. Das sei mehr als die Hälfte der derzeit 570 operativ tätigen Beschäftigten in diesem Bereich, auf den sich die IG Metall bei dem Arbeitskampf konzentriert. Gewerkschaft und die Beschäftigten wollen den Windanlagenbauer, dessen Deutschlandzentrale in Hamburg angesiedelt ist, mit den Streiks zu Tarifverhandlungen über regelmäßige Tarifsteigerungen, Sonderzahlungen oder Altersteilzeit zwingen.
Vestas lehnt Verhandlungen mit Gewerkschaft ab
Ein Vestas-Sprecher betonte: „Wir sehen nach wie vor, dass die große Mehrheit – etwa 85 Prozent – der Mitarbeitenden bei Vestas Deutschland dem Streikaufruf der IG Metall nicht folgt.“ Verhandlungen mit der Gewerkschaft lehnt das Unternehmen weiterhin ab. Vestas sei überzeugt, „dass unser Ansatz, auch Entgeltfragen in vertrauensvoller Zusammenarbeit ausschließlich mit dem Betriebsrat zu regeln, der beste Weg ist“.
Man habe dem Betriebsrat einen Vorschlag unterbreitet, wie die Gehälter der Servicetechniker deutlich erhöht werden könnten. Die Auswirkungen der Streiks habe das Unternehmen „bisher relativ gut kompensieren“ können, so der Sprecher.
Vestas: IG-Metall will "Druck erhöhen"
Am Montag versammelten sich Vestas-Beschäftigte zu Kundgebungen in Husum und in Thalfang (Rheinland-Pfalz). Nach weiteren dezentralen Streikaktionen im Laufe der Woche ist für Donnerstag eine Kundgebung vor der Vestas-Zentrale in der City Nord geplant.
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Für die Gewerkschaft ist der Arbeitskampf auch ein Pilot-Konflikt in der Windkraftindustrie. Die IG Metall beklagt, dass zwar viele Zulieferer der Branche dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie unterliegen. Bei Herstellern und im Servicebereich habe sich die Windbranche aber bisher weitgehend tariflichen Regelungen verweigert. „Wir erhöhen den Druck“, sagte IG Metall-Verhandlungsführer Bitter.