Hamburg. Projektentwickler Conjuncta hat mit der Regierung von Mauretanien Vorvertrag über ein Milliarden-Vorhaben geschlossen.
Ein Großteil der Hamburger Industrieunternehmen mit hohem Energieverbrauch setzt für die Zukunft auf Wasserstoff. Damit die Energiewende klimaneutral ist, auf grünen Wasserstoff, der mit Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Sonne und Wasser gewonnen wird. Die große Herausforderung dabei: Grüner Wasserstoff ist rar und teuer. Zudem ist schon jetzt klar, dass die in Zukunft benötigten Mengen nur zu einem kleinen Teil hierzulande produziert werden können und daher nach Deutschland importiert werden müssen.
Nun ist ein Hamburger Unternehmen mit einem Projekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Afrika einen bedeutenden Schritt vorangekommen: Die Projektentwicklungsgesellschaft Conjuncta GmbH hat nach eigenen Angaben vor einigen Tagen eine Absichtserklärung zum Bau einer Großanlage zur klimaneutralen Herstellung von Wasserstoff in Mauretanien unterzeichnet. Die Elektrolysekapazität könnte in der Endstufe bis zu 10 Gigawatt erreichen, sagt Conjuncta-Chef Stefan Liebing. Unterzeichnet worden sei die Absichtserklärung vom mauretanischen Ölminister sowie dem Gemeinschaftsunternehmen Infinity Power, hinter dem der ägyptische Grünstromerzeuger Infinity sowie das staatliche Erneuerbare Energien-Unternehmen Masdar aus dem Golfemirat Abu Dhabi.
Hamburger planen riesige Wasserstoff-Produktion in Afrika
„Um grünen Wasserstoff zum international wettbewerbsfähigen Preis produzieren zu können, muss am Standort nachts viel Wind wehe und tags viel Sonne scheinen. Mauretanien ist eines von wenigen Ländern, in denen das so ist“, sagt Liebing. Der Strom für die Produktion solle in Wind- und Solarparks im Landesinneren produziert werden, der Wasserstoff in einem Hafen nahe der Hauptstadt Nouakchott, die an der afrikanischen Westküste etwa auf Höhe der kapverdischen Inseln liegt.
In einem ersten Schritt soll zunächst eine 400-Megawatt-Anlage entstehen. „Das ist vier Mal mehr als das was in Moorburg geplant ist“, sagt Liebing. Voraussichtlicher Produktionsstart: 2028. Dass der Wasserstoff nach Deutschland geliefert wird, ist zwar nicht sicher – aber wahrscheinlich. „Die mauretanische Regierung hat großes Interesse an deutscher Technologie und deutschen Investoren“, so Liebing.
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Das sei auch bei einem anderen Conjuncta-Projekt in Angola so. Dort solle – voraussichtlich ab 2025 – grüner Wasserstoff mit Strom aus einem Wasserkraftwerk produziert werden, dessen Kapazität aktuell nur zur Hälfte genutzt werde. „Jetzt kommt viel Arbeit auf uns zu“, sagt Liebing über das Vorhaben in Mauretanien. Er gibt im April nach elf Jahren den zeitraubenden Vorsitz beim Afrikaverein der deutschen Wirtschaft auf.