Hamburg. Der Kunstharz-Hersteller Allnex in Wandsbek hat derzeit noch 130 Beschäftigte. Die sind schockiert von der überraschenden Nachricht.
Es ist das Ende eines vor 90 Jahren gegründeten Hamburger Unternehmens. Der Chemiekonzern Allnex wird sein Werk in Wandsbek Mitte kommenden Jahres schließen. Das hat die Unternehmensführung den etwa 130 Beschäftigten in einer Mitarbeiterversammlung mitgeteilt. Sie produzieren in dem Werk Flüssigharze für die Farben- und Lackindustrie.
Allnex verlagert die Produktion ins Ausland
„Wir müssen unsere Produktionskapazitäten der sinkenden Nachfrage anpassen“, sagte der Allnex-Manager Mirko Schnitzler dem Abendblatt über die Gründe für die Entscheidung, den vergleichsweise kleinen Standort an der Helbingstraße aufzugeben. Die dort hergestellten Produkte will das Unternehmen künftig an anderen seiner Standorte in Europa produzieren. Man habe die Beschäftigten frühzeitig informiert, um jetzt in Gesprächen mit dem Betriebsrat „für jeden eine gute Lösung zu finden“, so Schnitzler.
Allnex-Betriebsrat: „Wir sind geschockt“
„Wir sind geschockt und werden die Ankündigung nicht ohne Weiteres hinnehmen“, erklärte der Wandsbeker Betriebsratschef Christian Wolf gegenüber dem Abendblatt. Die bei der Gewerkschaft IG BCE für Allnex zuständige Gewerkschaftssekretärin Ute Sierck sagte: „Die Pläne des Konzerns richten sich gegen einen Standort, der schwarze Zahlen schreibt und gegen 130 Beschäftigte, die gute Arbeit leisten.“ Sie forderte das Allnex-Management in Deutschland auf, sich bei dem in Luxemburg ansässigen Eigentümer für den Standort Hamburg einzusetzen.
Produktion bei Allnex Hamburg endet Mitte 2024
Bei Allnex gilt die Entscheidung zur Werksschließung in Wandsbek allerdings als unumkehrbar: Die Produktion werde im Juni 2024 heruntergefahren, heißt es. Werksleiter Gerrit Lieske sagte dem Abendblatt: „Anschließend werden die Produktionsanlagen demontiert und die Gebäude abgerissen.“ Schon in drei Jahren soll das Allnex gehörende Grundstück komplett geräumt sein.