Hamburg. Auf dem Hamburger Arbeitsmarkt wurden 30.000 neue Stellen geschaffen. Bestimmte Branchen profitieren besonders.

Positive Nachrichten aus der Arbeitsagentur: Zumindest ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Monatsvergleich gestoppt. Zeigt sich schon eine leichte Frühjahrsbelebung am Hamburger Arbeitsmarkt? Im Februar waren 78.740 Hamburger auf Jobsuche. Das sind knapp 100 weniger als im Vormonat.

Seit November 2022 war die Arbeitslosigkeit kontinuierlich gestiegen. „Der Hamburger Arbeitsmarkt zeigt sich bereits zu Beginn des Jahres positiv“, sagt Sönke Fock, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit. „Aufgrund des bestehenden Arbeits- und Fachkräftebedarfes überlegen sich Unternehmen inzwischen zweimal, ob Mitarbeiter entlassen werden müssen.“

Jobs in Hamburg: Im Jahresvergleich steigt Arbeitslosigkeit noch

Im Jahresvergleich ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit allerdings noch nicht gestoppt. Im Vergleich zum Februar 2022 nahm die Zahl der Jobsuchenden um 7,7 Prozent zu. Damit stieg die Arbeitslosenquote von 6,8 auf 7,3 Prozent. Vor einem Jahr lag die Zahl der Arbeitslosen bei 73.137, also rund 5600 weniger als aktuell. Mehr als ein Hoffnungszeichen ist die stagnierende Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat nicht. Fock bleibt aber zuversichtlich für den Arbeitsmarkt gestimmt.

Ein Grund dafür ist die stetige Zunahme der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, auch wenn Arbeitslose davon nicht im gleichen Umfang profitieren, wie Fock sagt. So waren Ende Dezember 2022 insgesamt 1.058.200 Arbeitnehmer in Hamburger Unternehmen beschäftigt, ein Plus von fast 30.000 oder 2,9 Prozent innerhalb eines Jahres. Damit schneidet Hamburg besser als der Bund ab. Bundesweit betrug der Stellenzuwachs nur 1,3 Prozent.

6500 Ukrainer werden auf Hamburger Arbeitsmarkt kommen

Neue Stellen wurden in Hamburg innerhalb eines Jahres vor allem im Bereich der Dienstleistungen (6300), in den Branchen Information und Kommunikation (5200) und in der Gastronomie (2100) geschaffen. Auch die Zeitarbeit gewinnt wieder an Bedeutung, hier entstanden 3100 neue Jobs. „Zeitarbeit gilt je nach Konjunkturlage als Frühindikator für Beschäftigungsaufbau oder Abbau von Stellen in anderen Wirtschaftsbereichen“, sagt Fock. „Aus Erfahrungen vergangener Zeiten verspreche ich mir eine positive Wirkung für den Hamburger Arbeitsmarkt.“

Derzeit befinden sich etwa 6500 ukrainische Geflüchtete in Integrationskursen. Nach sechs bis acht Monaten intensiver Schulung und Sprachtraining werden sie auf den Hamburger Arbeitsmarkt strömen. Ziel sei eine beständig gute sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit ortsüblicher oder tariflicher Entlohnung, sagt Fock. Am 20. März wird dazu ein Marktplatz der Begegnungen in der Handelskammer stattfinden, um Jobsuchende und Arbeitgeber zusammenzubringen.