Hamburg. “Keine Resterampen-Lösung“: BUND und Nabu sprechen sich deutlich nur für eines der beiden Großprojekte aus. Was sie fordern.
Der Abendblatt-Bericht über die mögliche Kostenexplosion beim Bau des Köhlbrandtunnels hat die Umweltverbände auf den Plan gerufen.
„Die Bundesregierung und Hamburg sollten mit einem teuren, aber für Hafen und Schifffahrt unverzichtbaren Köhlbrandtunnel lieber ein wesentliches und gutes Vorhaben umsetzen, statt inklusive der A26 Ost zwei unzureichende und schlechte. Hamburg kann sich im Hafen keine Resterampen-Lösung leisten“, hieß es am Wochenende von BUND und Nabu in einer gemeinsamen Erklärung.
Köhlbrandtunnel: Umweltverbände für „optimale Köhlbrandquerung“
Eine „optimale Köhlbrandquerung“ in Gestalt eines Tunnels sei für den Hamburger Hafen absolut unabdingbar, weil die Querung in der Verlängerung die bedeutende Haupthafenroute auf dem Veddeler Damm bediene, so BUND und Nabu.
Die Vermutung der Verbände: „Würde eine teure A26 Ost gebaut, während dann aus Kostengründen für den Köhlbrand lediglich eine billige Brücke realisiert werden könnte, wäre dem Hafen ein Bärendienst erwiesen“.
Hafen Hamburg: Verliert Hamburg Geschäft an Wilhelmshaven?
Denn das Containerterminal Altenwerder, an dem die Reederei Hapag-Lloyd beteiligt ist, könne dann wegen mangelnder Brückenhöhe dauerhaft nur eingeschränkt angefahren werden. Hapag-Lloyd würde laut BUND und Nabu weiteres Geschäft nach Wilhelmshaven verschieben.
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„Statt falsch zu planen, sollte jetzt lieber sinnvoll priorisiert werden. Und das kann nur bedeuten, die A26 Ost aus dem Bundesverkehrswegeplan zu streichen, um eine qualitativ vernünftige und angemessene Köhlbrandquerung nicht zu gefährden“, heißt es in der Mitteilung.
Köhlbrandtunnel: Fünf Milliarden Euro für den Bau
Nach Informationen des Abendblatts könnte der Köhlbrandtunnel mehr als fünf Milliarden Euro statt – wie bisher angenommen – 3,2 Milliarden Euro kosten. Das geht aus Berechnungen der Hafenbehörde HPA vor.
Dabei stellt sich die Frage, welchen Anteil dieses Betrages der Bund übernehmen würde. In Berlin wartet man zunächst auf die Detailpläne aus Hamburg, bevor man sich zur Finanzierung äußern will. Der Hamburger Senat plant derweil sowohl mit dem Bau der A26 Ost als auch mit dem Köhlbrandtunnel.