Hamburg. Es geht um einen Inflationsausgleich für 700 Beschäftigte in Hamburg. SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert schaltet sich ein.

Im Streit um einen Inflationsausgleich bei Unilever signalisiert das Unternehmen Entgegenkommen: „Wir gehen davon aus, dass bei den anstehenden Tarifverhandlungen die Inflationsausgleichsprämie Teil des Verhandlungsergebnisses sein wird, ähnlich wie bei dem Abschluss mit der IGBCE“, teilte eine Sprecherin des Konsumgüterkonzerns auf Anfrage des Abendblatts mit. Für einen Teil des Unternehmens, etwa die 700 Beschäftigten der Deutschlandzen­trale in Hamburg, ist anders als bei anderen Standorten mit Bezug zur Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) zuständig.

Tarifverhandlungen für den Standort Hamburg und den Außendienst stehen erst im ersten Halbjahr 2023 an. „Für alle unsere Mitarbeitenden orientieren wir uns in den regelmäßigen Gehaltsanpassungen am Markt. Die Inflation wird dort ebenfalls abgebildet“, hieß es von Unilever mit Marken wie Dove, Coral oder Pfanni weiter. Studierende und Auszubildende bekommen bei dem Konzern nach eigenen Angaben bereits kurzfristig an allen Standorten, an denen es noch keinen Tarifabschluss gibt, eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro.

Unilever-Streit: Firma signalisiert Entgegenkommen

Am Donnerstag wird es bei Unilever bundesweit eine Betriebsversammlung zum Thema Inflationsausgleichprämie geben, die der Betriebsrat für alle Beschäftigten fordert. Auf Initiative von Konzernbetriebsratschef Hermann Soggeberg schaltet sich auch die Politik in den Konflikt ein. Wenn auch nur virtuell, vom Bundestag aus, wird SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert zu den Beschäftigten sprechen. Von ihm erhoffen sich die Betriebsräte Rückenwind für ihre Forderung an Unilever. Auch die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi schickt ein Grußwort.