Hamburg. Mit 2,15 Prozent für drei Jahre schlägt die Volksbank die Haspa. Die Sparkasse Holstein wirbt um hohe Beträge.

„Die Anlagezinsen sind zurück“ – so oder ganz ähnlich werben derzeit mehrere Hamburger Banken im Festgeldbereich. Zwar können sie mit Spitzenangeboten von Direktbanken mit ausländischen Mutterhäusern nicht konkurrieren.

Doch die Haspa ist seit April 2022 nun schon zweimal mit Angeboten aufgefallen, die zumindest für eine Filialbank durchaus beachtlich sind. In einer bis Monatsende begrenzten Aktion offeriert die Sparkasse 2,1 Prozent bei einer dreijährigen Anlage und 2,4 Prozent Zinsen pro Jahr auf Vier-Jahres-Festgeld.

Festgeldzinsen – das zahlen Hamburger Banken

Auch bei der Hamburger Volksbank läuft ein befristetes Angebot, in diesem Fall nur bis zum 16. Februar: Bei 24 Monaten Laufzeit gibt es 1,85 Prozent Zinsen. Wer das Geld für 36 Monate festlegt, bekommt jährlich 2,15 Prozent – sogar etwas mehr als bei der Haspa. Allerdings beträgt die Mindestanlage hier 10.000 Euro, während sich die Haspa mit 2500 Euro begnügt. Auffällig ist: Während gemeinhin die Regel gilt, dass der Zinssatz mit der Anlagefrist steigt, nimmt er bei der Hamburger Volksbank für eine Haltedauer von vier beziehungsweise fünf Jahren jeweils wieder ab.

„Wir freuen uns sehr, dass die Zinsen wieder zurück sind und wir diese an unsere Kunden weitergeben können“, sagt Volksbank-Vorstandssprecher Thorsten Rathje. „Dabei berücksichtigen wir die erforderlichen Refinanzierungsmittel und orientieren uns an den jeweiligen Zinssätzen der Geld- und Kapitalmärkte.“

Im Hinblick auf die Festgeld-Konditionen kann die Sparda-Bank Hamburg nicht ganz mit den Aktionsangeboten der Haspa und der Hamburger Volksbank mithalten. Die Sparda bietet im Moment 1,75 Prozent Zinsen für drei Jahre und 2,5 Prozent für fünf Jahre.

Haspa, Volksbank und Co: Festgeld-Konditionen bei Banken

Wesentlich mehr bietet die auch in Hamburg mit mehreren Filialen vertretene Sparkasse Holstein – aber mit einer Besonderheit: Sie offeriert zwar 2,4 Prozent schon bei zwei Jahren Anlagedauer, dazu muss man aber mindestens eine Million Euro auf das Festgeldkonto legen. Denn hier sind die Konditionen in vier Stufen, beginnend mit der Mindestanlage von 5000 Euro, vom Betrag abhängig. Auf die Mindestanlage gibt es für zwei Jahre immerhin 2,0 Prozent, ab 50.000 Euro sind es dann 2,1 Prozent.

Die PSD Bank Nord zahlt für 24-Monats-Geld 1,9 Prozent, aber nur für Mitglieder mit voll eingezahlten Genossenschaftsanteilen. Ohne diese Einschränkung gibt es den PSD SparBrief mit drei Jahren Laufzeit und 2,0 Prozent Zinsen.

Unter den überregionalen Geldhäusern mit maßgeblicher Präsenz in Hamburg fällt die Deutsche Bank mit einem ausdrücklich auf Neukunden beschränkten Angebot auf: 2,0 Prozent Zinsen schon für zwölf Monate. Bei bestehender Kundenverbindung sind die Konditionen deutlich magerer, hier gibt es zum Beispiel 1,5 Prozent für drei Jahre Anlagedauer.

Offenbar wenig interessiert an Festgeldeinlagen durch ihre Kunden ist die Commerzbank. Hier gibt es für Anlagen in Euro lediglich die Möglichkeit, das Geld sechs Jahre lang für 1,6 Prozent zu parken. Scheut man das Währungsrisiko nicht, gibt es allerdings für Dollar-Beträge immerhin 4,0 Prozent nach nur einem Jahr – oder 3,5 Prozent in britischen Pfund.