Endlich sind die Strafzinsen passé, doch auch die Konkurrenz bietet teilweise noch höhere Zinsen an. Was eine Expertin sagt.

  • Haspa hebt Zinsen für Festgeld deutlich an
  • Konkurrenz hat aber bessere Angebote
  • Was Anleger jetzt tun sollten

Hamburg. Die Haspa entdeckt die Kleinsparer wieder für sich. Nachdem die Hamburger Sparkasse – wie viele andere Geldinstitute – über einen längeren Zeitraum so genannte Strafzinsen verlangt hatte, versucht sie nun mit besonderen Aktionsangeboten erneut Geld von Sparern einzusammeln. Bereits im vergangenen Jahr war die Haspa eines der ersten Institute, das attraktive Zinssätze für Festgeld angeboten hatte.

Haspa erhöht den Zins auf 2,4 Prozent

Aktuell wirbt die Haspa mit einer Offerte, bei der sie Festgeld, das für drei oder vier Jahre angelegt wird, deutlich höher als bisher verzinst. So zahlt die Sparkasse bei einer dreijährigen Anlage 2,1 Prozent und bei einer vierjährigen Bindung 2,4 Prozent Zinsen pro Jahr. Dieses Angebot kann aber ausdrücklich nur bis Ende des Monats abgeschlossen werden. „Wir freuen uns über neue Einlagen und dass wir als Sparkasse unseren Kunden wieder Zinsen zahlen können“, heißt es dazu von der Haspa auf Abendblatt-Anfrage. „Damit wollen wir unseren Anlegern einen besonders attraktiven Zins bieten, der zeigt, dass nicht nur kurz- sondern auch mittelfristiges Sparen etwas Wertvolles ist.“

Im Vergleich zu Angeboten der Konkurrenz landet die Haspa mit ihren aktuellen Sonderzinsen allerdings nicht auf den vorderen Plätzen. So zahlt unter anderem die französische Crédit Agricole bei einer drei- oder vierjährigen Bindung 3,3 Prozent pro Jahr. Dort sind bis zu 100.000 Euro pro Person und Konto über die gesetzliche französische Einlagensicherung geschützt. Und bei der Bank 11, die der deutschen Einlagensicherung unterliegt, bekommt man bei einer dreijährigen Anlage immerhin noch 3,2 Prozent pro Jahr.

Haspa-Offerte: Expertin rät zu kurzer Festgeldanlage

Ohnehin rät Sandra Klug aktuell davon ab, Geld länger als maximal zwei Jahre festzulegen. Die Zentralbanken würden wegen der Inflation weiter ihre Leitzinsen anheben, was sich schon bald positiv auf die Festgeldkonditionen auswirken könnte, so die Finanzexpertin der Hamburger Verbraucherzentrale. Ihr Ratschlag: „Maximal für zwei Jahre binden“. Und selbst bei dieser Laufzeit gebe es schon Offerten mit rund drei Prozent Zinsen pro Jahr, also mehr als bei der Haspa.