Hamburg. Ein Hamburger Expertenteam half beim Aufbringen der Spezialfolie Aeroshark, die Sprit sparen soll. Welche Pläne es nun gibt.

Mitte Januar reiste ein Hamburger Team von Lufthansa Technik nach Frankfurt. Ziel war ein Frachtjet von Lufthansa Cargo. Dort brachten die Mitarbeiter zusammen mit Kollegen im Zuge größerer Instandhaltungsmaßnahmen die Spezialfolie Aeroshark an der Boeing 777F an.

Am Freitag ist die Maschine um 5 Uhr am größten deutschen Luftdrehkreuz abgehoben und nach Bengaluru in Indien geflogen. Die 777F sei damit weltweit das erste Frachtflugzeug, das mit der Folie ausgestattet wurde, so Lufthansa Technik.

Haifischhautfolie Aeroshark von Lufthansa Technik soll Kerosin sparen

Der Hamburger Weltmarktführer für die Reparatur, Wartung und Überholung von Flugzeugen entwickelte die Haifischhautfolie in Kooperation mit dem Chemiekonzern BASF. Bei Aeroshark handelt es sich um einen Oberflächenfilm, der der mikroskopischen Struktur von Haifischhaut nachempfunden ist. Er besteht aus rund 50 Mikrometer großen Rippen.

Wird der Strömungsverlauf an Rumpf und Triebwerksgondeln damit optimiert, lässt sich nach Berechnung von Lufthansa Technik mit der 777 etwa ein Prozent Treibstoff sparen. Nach und nach soll nun die gesamte, aus elf Maschinen bestehende 777-Flotte von Lufthansa Cargo mit der Haifischhaut versehen werden.

Auch Swiss fliegt mit Aeroshark – allerdings Passagiere

Hochgerechnet könnten so jährlich gut 4000 Tonnen Kerosin und fast 13.000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden, hieß es. Das entspreche etwa 53 einzelnen Frachtflügen von Frankfurt nach Shanghai.

Als erstes Flugzeug überhaupt fliegt die ebenfalls zum Kranich-Konzern gehörende Airline Swiss bereits seit Oktober mit dieser Technologie an Bord – allerdings Passagiere mit einer Boeing 777-300ER. Swiss will alle zwölf dieser Maschinen mit Aeroshark ausstatten, bisher sind es drei.

Ziel von Lufthansa Technik und BASF ist es, die Folie auf weiteren Flugzeugtypen und größeren Flächen unterzubringen. In der maximalen Ausbaustufe könnten die CO2-Emissionen um bis zu drei Prozent verringert werden, so die Firma.