Hamburg. Die Airline will die Oberflächenbeschichtung auf die Boeing-Langstreckenflotte verwenden. Welche Vorteile der Riblet-Film hat.
Um den Luftwiderstand von Flugzeugen zu reduzieren, experimentiert Lufthansa Technik schon seit Jahren mit einer „Haifischhaut“. Im Mai vergangenen Jahres begann mit dem Schwesterunternehmen Lufthansa Cargo als erstem Kunden die Serienproduktion. Nun gibt es den nächsten Auftrag für die Hamburger Firma. Die ebenfalls zum Kranich-Konzern gehörende Airline Swiss gehört auch zu den Abnehmern.
Swiss habe sich entschieden, die gesamte Boeing-Langstreckenflotte mit dieser Oberflächentechnologie zu versehen, teilte Lufthansa Technik am Mittwoch mit. Ab der Jahresmitte werden insgesamt zwölf Boeing 777-300ER nach und nach mit den Folien beklebt, die der Fuhlsbüttler Flugzeugdienstleister mit dem Chemiekonzern BASF entwickelt hat. Die „Haifischhaut“ soll den Reibungswiderstand verringern, sodass die Teilflotte um mehr als ein Prozent sparsamer und damit auch emissionsärmer wird.
Lufthansa Technik: Riblet-Film hat besondere Eigenschaften
Auf rund 950 Quadratmetern Fläche soll auf jeder Maschine der sogenannte Riblet-Film festgemacht werden – Riblets sind 50 Mikrometer große Rippen. Durch den Riblet-Film werden die Eigenschaften der besonders strömungsgünstigen Haifischhaut imitiert, sodass die Aerodynamik an relevanten Stellen des Flugzeugs optimiert werde. Nach Berechnungen von Lufthansa Technik könnte die Teilflotte durch das Verwenden der Folie jährlich mehr als 4800 Tonnen Kerosin und etwa 15.200 Tonnen Kohlendioxid einsparen. Das sei so viel CO2, wie üblicherweise auf 87 Langstreckenflügen von Zürich nach Mumbai entstehe, hieß es.
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Man freue sich, als weltweit erste Passagierfluggesellschaft mit der innovativen Aeroshark-Technologie einen weiteren wichtigen Beitrag zu nachhaltigerem Reisen leisten zu können, sagte Swiss-Chef Dieter Vranckx. „Aufgrund der langen Lebenszyklen in unserer Branche können wir zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks nicht nur auf neue Flugzeuggenerationen setzen, sondern müssen auch die Bestandsflotten gezielt in Richtung Nachhaltigkeit optimieren“, sagte Lufthansa-Technik-Vorstandschef Johannes Bußmann.
Weniger CO2-Emissionen durch Haifischhaut
Die „Haifischhaut“ leiste dazu einen signifikanten Beitrag. Nach ersten Modellrechnungen ließen sich mit dieser Technologie in ihrer maximalen Ausbaustufe sogar bis zu drei Prozent CO2-Emissionen vermeiden. Lufthansa Technik und BASF beabsichtigen, die neue Oberflächenbeschichtung in Richtung zusätzlicher Flugzeugtypen und noch größerer Flächen weiterzuentwickeln.