Hamburg. Das Geschäft mit Börsengängen bricht weiter ein. Für einige Mitarbeiter im Ausland hatte das schwerwiegende Folgen.
Wegen eines „beispiellosen Einbruchs am Markt für Kapitalmarkttransaktionen“ ist der Jahresüberschuss des Hamburger Privatbankhauses Berenberg deutlich zurückgegangen. Er sank von 170,1 Millionen Euro im Jahr 2021 auf nunmehr 55,1 Millionen Euro. Im Jahr 2022 ist die Zahl der von Berenberg begleiteten Börsengänge und Kapitalerhöhungen nach Angaben der Bank von 114 auf 39 zurückgegangen, das Volumen brach von 32,2 Milliarden auf 4,7 Milliarden Euro ein.
Provisionsergebnis bei Berenberg Bank ist zufriedenstellend
Nach den Jahren 2020 und 2021 mit einem starken Kapitalmarktgeschäft habe die Bank „bewiesen, dass sie auch in einem schwierigen Umfeld durch ihr diversifiziertes Geschäftsmodell gute Renditen erwirtschaften kann“, hieß es von Berenberg. So habe man immerhin noch das drittbeste Provisionsergebnis in der Geschichte der Bank (359,9 Millionen Euro, minus 37 Prozent) erzielen können. Der Zinsüberschuss kletterte um 165 Prozent auf 99,5 Millionen Euro, was im Wesentlichen auf einem Wachstum des Einlagengeschäfts beruhe.
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Aufgrund des schwachen Marktumfeldes hat Berenberg nach eigenen Angaben „frühzeitig die Kosten gesenkt“ und die Mitarbeiterzahl insbesondere in der Investmentbank und der US-Tochter an das Geschäftsvolumen angepasst. In der Gruppe ging die Beschäftigtenzahl um gut sieben Prozent auf 1579 Personen zurück, in Hamburg blieb sie mit 847 jedoch praktisch konstant.
Berenberg trotzdem optimistisch fürs Jahr 2023
Im Jahresverlauf erwarte man eine Besserung des Umfelds für Kapitalmarkttransaktionen, sagte sagt Hendrik Riehmer, persönlich haftender Gesellschafter von Berenberg. Das Ziel sei es, in der „herausfordernden Marktphase“ weiter Marktanteile zu gewinnen. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten die persönlich haftenden Gesellschafter „ein Ergebnis oberhalb des Jahres 2022“.