Hamburg. Gas-Verbrauch zwischen März und Ende November sinkt deutlich. Ein Ende der Tariferhöhungen ist nicht in Sicht.

Die Hamburger sparen weiterhin kräftig Gas. Nach Berechnungen von Gasnetz Hamburg ist der Verbrauch zwischen März und Ende November gegenüber dem gleichen Zeitraum der beiden Jahre 2020 und 2021 (Mittelwert) um 23 Prozent gesunken. Gasnetz Hamburg führt dies vor allem auf die stark gestiegenen Preise zurück. Und ein Ende der Tariferhöhungen ist nicht in Sicht.

Gaspreis: Hamburger sparen viel Gas – E.on hebt Preise an

Die Hamburger in der Gas-Grundversorgung von E.on müssen sich ab 1. Februar 2023 nun doch auf höhere Preise einstellen. Das Unternehmen erhöht den Tarif (ab 15.001 Kilowattstunden (kWh) Jahresverbrauch) von 11,22 Cent pro kWh auf 15,18 Cent, was einem Anstieg von 35 Prozent entspricht. Der Grundpreis bleibt mit 154,08 Euro im Jahr unverändert.

Aufgrund der Gaspreisbremse, die bereits ab Anfang Januar gelten soll, beschränkt sich die Erhöhung für 80 Prozent des Verbrauchs auf 12 Cent pro kWh. Das wäre ein Anstieg um knapp sieben Prozent. Unabhängig von der weiteren Preisentwicklung an den Märkten soll die Gaspreisbremse die Verbraucher bis 30. April 2024 entlasten.

Gaspreis: E.on erhöht den Tarif

Nach Berücksichtigung der Pläne zur Gaspreisbremse blieben für einen beispielhaften Haushalt mit 18.000 kWh Jahresverbrauch rund 21 Euro Mehrkosten pro Monat, rechnet das Unternehmen vor.

Im Januar müssen die Verbraucher allerdings noch den höheren Preis bezahlen, weil die Gaspreisbremse zwar ab 1. Januar gelten soll, die Umsetzung bei den Versorgern aber erst ab März 2023 möglich ist. Der zunächst zu viel gezahlte Abschlag wird dann mit den weiteren Abschlägen verrechnet.

E.on hat den bisherigen Tarif sechs Monate konstant gehalten

Auch nach der Erhöhung und unabhängig von der Gaspreisbremse gehört der Tarif von E.on zu den günstigsten am Markt. Auf dem Vergleichsportal von Check24 beträgt der günstigste Tarif 16,63 Cent pro kWh und auch der Grundpreis ist nicht günstiger. Allerdings gilt eine Preisfixierung für insgesamt zwölf Monate, während der Preis in der Grundversorgung weiter steigen kann.

E.on hat den bisherigen Tarif sechs Monate konstant gehalten. Der bisherige Preis von 11 Cent pro kWh galt seit dem 1. August 2022. Zwar hatte das Unternehmen Mitte September eine Erhöhung zum 1. November 2022 auf 16,24 Cent pro kWh angekündigt, sie aber im Oktober 2022 wieder zurückgenommen.

Der Grund war, dass die Bundesregierung die zuvor angekündigte sogenannte Gasumlage nicht umgesetzt hatte. Mit ihr sollten alle Kunden für die höheren Beschaffungskosten für Gas aufkommen. Dass die aktuellen Preise von E.on jetzt niedriger sind als noch im Sommer liegt an der inzwischen auf Initiative der Politik gesunkenen Mehrwertsteuer. Auf die Gasrechnung werden nur noch sieben Prozent Mehrwertsteuer fällig.

E.on begründet Preiserhöhung mit gestiegenen Einkaufskosten

E.on begründet die jüngste Preiserhöhung mit den gestiegenen Einkaufskosten. „Da wir unsere Energiemengen grundsätzlich längerfristig beschaffen, konnten wir die massiven Preissteigerungen an den Märkten für unsere Kunden teilweise abfedern“, sagt ein E.on-Sprecher.

„Natürlich mussten aber auch wir – wie alle anderen Anbieter – zu den vielfach höheren Großhandelspreisen Energiemengen einkaufen. Die gestiegenen Einkaufskosten schlagen erst mit Verzögerung vollständig auf die Endkundenpreise durch, der Marktentwicklung können wir uns aber nicht entziehen.“

Seit Jahresanfang sind die Gaspreise am Terminmarkt für Lieferungen in einem Jahr von 50 Euro pro Megawattstunde (MWh) bis auf mehr als 300 Euro pro MWh im Sommer 2022 gestiegen. Seit diesem Zeitpunkt sinken die Preise allerdings wieder und liegen aktuell bei 132 Euro pro MWh. Das ist aber immer noch deutlich über dem Vorkrisenniveau von 20 bis 30 Euro pro MWh.