Hamburg. Der Räumungsverkauf in der Wandelhalle läuft. Der prominente Standort ist nicht der einzige, den der insolvente Schuhhändler aufgibt.
Ein paar neue Schuhe, auch nach Geschäftsschluss noch oder am Sonntag? In solchen Fällen ist die Görtz-Filiale in der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofs die richtige Adresse. Allerdings nicht mehr lange. „Wir schließen“ steht jetzt auf knalligen orangefarbenen Schildern in den Schaufenstern.
Im Laden läuft der Räumungsverkauf mit Rabatten von bis zu 50 Prozent auf Stiefel, Sneaker und Pumps. Damit ist klar, dass in Hamburg ein weiterer Standort des angeschlagenen Schuhhändlers dicht macht. Im Februar soll nach Abendblatt-Informationen der Verkauf in der Bahnhofshalle enden. Offiziell wollte das Unternehmen das auf Anfrage nicht bestätigen.
Einzelhandel Hamburg: Görtz schließt weitere Filialen
Das 1875 gegründete Hamburger Traditionsunternehmen Görtz hatte sich nach dramatischen Umsatzeinbrüchen Anfang September in ein Schutzschirmverfahren gerettet und Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Das Verfahren war Ende November eröffnet worden. Nachdem der Geschäftsbetrieb an den bundesweit 160 Standorten zunächst weitergeführt worden war, kündigte Geschäftsführer Frank Revermann an, dass im Rahmen der Sanierung die Schließung zahlreicher Filialen unvermeidbar sei. Betroffen davon sind demnach auch die Beschäftigten.
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Konkrete Angaben zu Schließungen und Personalabbau macht Görtz nicht. „Die nach dem Scheitern der Gespräche mit einzelnen Vermietern unvermeidbaren Schließungen von Filialen bedauern wir sehr, diese sind aber letztlich eine Konsequenz aus der Wahrnehmung unserer Sanierungschancen“, heißt es. Inzwischen sind allerdings eine Reihe von Schließungen durchgesickert. Unter anderem soll die Filiale im Rahlstedt-Center nach Angaben von Centermanager Timo Argentieri bereits im Januar für immer schließen, auch der Standort in Ahrensburg steht vor dem Aus. Ebenfalls betroffen: Bremen und Flensburg.